Sitzplatz-Reservierung und Sportgepäck

Lufthansa dreht an der Preisschraube

DLH
Für Sitzplatz-Reservierungen auf Flügen der LH-Netzcarrier werden in Kürze höhere Gebühren fällig.
Für Sitzplatz-Reservierungen auf Flügen der LH-Netzcarrier werden in Kürze höhere Gebühren fällig.

Die Lufthansa-Gruppe dreht mal wieder an der Preisschraube. Vom 19. März an fallen für Flüge mit Lufthansa, Swiss und Austrian teilweise höhere Aufschläge für Sitzplatz-Reservierungen sowie für Sportgepäck an.

Wie die Lufthansa-Gruppe in einer Mitteilung an den Vertrieb mitteilt, werde zum 19. März 2019 auf Langstreckenflügen der Preiszonen 3 bis 5 die Gebühren für die Reservierung von Plätzen in der bevorzugten Sitzzone sowie in der ersten Reihe steigen. Die Preise erhöhen sich dort jeweils um fünf Euro.

Während auf der Langstrecke der Standardsitz weiterhin für 25 Euro Aufpreis zu haben ist, kostet ein ausgewählter Sitzplatz in der sogenannten bevorzugten Sitzzone nun mindestens 35 Euro statt zuvor 30 Euro. Preiszone 3 deckt Flüge etwa in die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Für Flüge nach New York kostet die Reservierung künftig 45 Euro, Richtung Bangkok werden sogar 55 Euro fällig.

Auch beim Sportgepäck nimmt die Gruppe Änderungen vor. Vom 19. März 2019 an gibt es anstatt bisher 31 nur noch zwölf Sportgepäck-Kategorien. Darüber hinaus werden die Dimensionen sowie die Gewichtsgrenzen neu definiert. Sportgepäck-Stücke, die mehr als 32 Kilogramm wiegen oder eine gewisse Größe überschreiten, müssen demnach als Übergepäck oder sogar als Luftfracht versendet werden.

Bedeutung der Zusatzangebote steigt

Zusätzliche Einnahmen über einzeln bepreiste Leistungen wie Gepäcktransport und Sitzplatz-Reservierung zu verdienen, ist bei Fluggesellschaften überlebensnotwendig geworden. Denn seit Jahren liefern sich die Airlines einen ruinösen Preiswettbewerb. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich erst in der vergangenen Woche auf der Pressekonferenz anlässlich der Vorlage seiner Jahresbilanz kritisch zum Thema Ticketpreiskämpfe geäußert. Die Lufthansa wolle sich nicht an ruinösen Preiskämpfen beteiligen. Mit Blick auf die Flugtickets nannte er eine Hausnummer: "Bei Lufthansa wird es keine Einstiegsflugpreise unter 35 Euro geben", sagte der CEO. Anders sieht das beim Lufthansa-Billigflieger Eurowings aus, der bietet nach wie vor auch Tickets für 19,99 Euro an.

Bei den Zusatzangeboten indes langen die Fluggesellschaften mitunter kräftig zu: Die Erträge daraus werden immer wichtiger, weil es mit dem reinen Flugpreis immer schwerer wird, die Kosten zu decken. Jüngsten Studien des Unternehmens Idea Works, das sich als führende Beratungsfirma für Airline-Zusatzumsätze bezeichnet, zufolge hat sich der Umsatz aus den sogenannten Ancillary Revenues der Airlines in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt und betrug 2018 gut 64,8 Mrd. US-Dollar. Die Summe bezieht sich auf die Erlöse von 175 untersuchten Fluggesellschaften weltweit.




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