Von Anreise bis Catering: Die fvw sprach mit Matthias Schultze, Geschäftsführer GCB German Convention Bureau, wie Nachhaltigkeit in der MICE-Branche umgesetzt wird.
fvw: Über Nachhaltigkeit spricht die Mice-Branche seit vielen Jahren. Handelt sie inzwischen auch entsprechend?
Matthias Schultze: Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist enorm gestiegen. Es wird nicht nur darüber gesprochen, sondern auch etwas getan. Dieser Prozess entwickelt sich ständig weiter.
Wie zeigt sich das?
Viele Betriebe unterstützen den Nachhaltigkeitskodex für die Veranstaltungsbranche "fairpflichtet", tragen das Green-Globe-Zertifikat oder implementieren das anspruchsvolle Umweltmanagement-System Emas. Eine Erfolgsgeschichte ist auch die Weiterbildung zum "Nachhaltigkeitsberater in der Veranstaltungsbranche", die das GCB seit 2012 anbietet. Über 500 Absolventen setzen inzwischen ihr Wissen bei der Planung von Tagungen und Kongressen um. Aus unserem aktuellen Meeting- & Event-Barometer wissen wir zudem, dass bereits mehr als 40 Prozent aller Locations ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem implementiert haben. Auch sehen wir mehr und mehr lokale und regionale Initiativen, die vor allem die praktische Umsetzbarkeit von nachhaltigen Veranstaltungen im Blick haben.
Ist ein nachhaltiges Event teurer als ein klassisches?
Nein, das muss nicht sein, im Gegenteil. Wenn allein beim Informationsmaterial vor Ort oder vor und nach Events papierlos gearbeitet wird, setzt das Budget für anderes frei.
Was empfehlen Sie Planern?
Wichtig ist ein systematisches Herangehen: Nachhaltigkeit wirkt sich auf jeden Bereich der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen aus. Eine Vorabanalyse zeigt, an wie vielen Schrauben sich drehen lässt. Und sagen Sie den Teilnehmern offen, warum auf etwas verzichtet wird oder warum es eine andere Lösung gibt. Die meisten tragen diese mit, auch wenn sie sich damit von Gewohntem verabschieden.
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