Das ganze Ausmaß der Flutkatastrophe ist noch gar nicht absehbar. Sicher ist aber: Auch Reisebüros trifft die Katastrophe mit voller Härte. Hilfsaktionen aus der Branche laufen an.
Mit Hochwasser kennt sich Pia Emonds aus. Ihr Büro Reiseengel in Stolberg bei Aachen liegt am Vichtbach, der auch früher schon überlief. Pia Emonds hatte deshalb vorgesorgt: Fest installierte Pumpen, Hochwasser-Schutzwälle, um ihr Büro zu schützen, das im Erdgeschoss ihres Wohnhauses liegt.
Doch all das hat nichts geholfen. Gestern drang das Wasser in ihr Büro ein. Über Nacht stieg es bis zur Decke. "Wir konnten nichts tun. Wir haben im ersten Stock nur gehört, wie das Erdgeschoss volllief", sagt Pia Emonds fvw|TravelTalk und ringt mit den Tränen.
Hochwasser am Reisebüro Reiseengel
Das ganze Ausmaß der Flutkatastrophe ist noch gar nicht klar. Sicher ist aber jetzt schon, dass auch Reisebüros betroffen sind. Bei Pia Emonds ist der Schaden im Büro so groß, wie er wohl nur sein kann. "Wir werden völlig neu anfangen müssen", sagt sie.
Ein Hoffnungsschimmer: Das Gebäude ist elementarversichert – "eine extrem teure Versicherung, aber auf die hoffen wir jetzt natürlich", erläutert Pia Emonds. Aus Sicherheitsgründen ist sie mit ihrem Mann in ein Hotel gezogen. Der erwachsene Sohn lebt bereits außer Haus. Menschen bringen Kaffee, helfen beim Aufräumen
Glück im Unglück: Alle wichtigen Informationen des Reisebüros lagen auf einem Laptop – der zum Zeitpunkt der Katastrophe nicht im Büro war. So kann das vierköpfige Team des Büros zumindest die wichtigsten Vorgänge am Laufen halten. "Ein Kollege sitzt mit dem Laptop jetzt sicher Zuhause und bearbeitet unter anderem Optionen im eigenen W-LAN", erläutert Henrike Kammerer. Erste Hilfsaktionen laufen an
Erste Hilfsaktionen aus der Branche sind bereits geplant. Der VUSR hat ein Spendenkonto eingerichtet. Die IBAN bei der Sparkasse Köln lautet: DE68 3705 0198 1935 9461 43. Zuständig dafür ist bei dem Verband Jochen Volland, der selbst ein Reisebüro in der Kölner Innenstadt hat. Er beobachtet die Hochwassersituation auch mit Blick auf sein Büro mit Sorge. Die Kölner Innenstadt sei zwar noch nicht überschwemmt. "Aber ich kenne das aus der Vergangenheit: Irgendwann drückt das Grundwasser hoch."
Das seien vorerst aber nur Sorgen – im Gegensatz zur Lage vieler Reisebüros, die von der Flut bereits getroffen wurden. Volland schätzt, dass allein beim VUSR "mindestens ein Dutzend Reisebüros betroffen sind". Genaue Zahlen könne er noch nicht nennen. "Mir machen uns erst noch ein Bild."
Auch anderweitig laufen Hilfsaktionen an. Tourcontact verschickte einen Sonder-Newsletter. Darin heißt es: Die DER Touristik plane eine schnelle, zentrale Solidaritätsaktion für die vom Hochwasser betroffenen Reisebüros. "Um vorab einen Überblick vom Umfang zu erhalten, bitten wir, solltet Ihr betroffen sein, um eine entsprechende Nachricht. Bitte wenn möglich versehen mit Fotos und weiteren Informationen zum Umfang des Schadens", heißt es in der Mail.
"Wir verschaffen uns aktuell ein genaues Bild davon, welche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen persönlich in welcher Form von der Hochwasserkatastrophe betroffen sind. So wird die Hilfsbereitschaft aus der Organisation mit dem Hilfebedarf bestmöglich zusammengebracht", sagt eine DER-Touristik-Sprecherin. Darüber hinaus seien die Zentralen der Vertriebsorganisationen der DER Touristik im direkten Kontakt mit ihren Filialen sowie den Franchise- und Kooperationspartnern, um deren Situation zu klären. Die Abfragen laufen noch.
"Wir haben Büros in der Region und versuchen schnell zu helfen", sagt RTK-Chef Thomas Bösl. Geplant sei auf alle Fälle bereits eine Möbelaktion, bei der Reisebüros Einrichtung kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen."Weitere Aktionen folgen, sobald wir wissen wieviele/wie stark unsere KollegInnen betroffen sind", erläuert Bösl. Es seien schlimme Bilder "und hoffentlich gibt es 'nur' Sachschaden".
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