Chaos am Abreisetag der ITB: Für die Passagiere auf Berlins Flughäfen geht am Freitag nicht viel. Das Bodenpersonal streikt für mehr Geld. Hunderte Flüge fallen aus.
Wegen eines Streiks des Bodenpersonals an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld fallen am Freitag Hunderte Flüge aus. Es seien fast alle Verbindungen betroffen, sagte ein Sprecher der Flughafen-Gesellschaft Berlin Brandenburg. Viele Reisende seien vorab darüber informiert worden und gar nicht erst zu den Airports gekommen. Es ist damit zu rechnen, dass der Ausstand zahlreiche Besucher der ITB in der Hauptstadt trifft.
Bisher gebe es keine Streikbrecher, teilte Verdi-Streikleiter Enrico Rümker mit. „Unser Streikaufruf wird von den Beschäftigten befolgt.“ In einer Urabstimmung vor rund einer Woche hatten sich 98,6 Prozent der Verdi-Mitglieder für den Ausstand ausgesprochen. In Tegel wurden 455 Verbindungen inklusive Frachtflügen gestrichen, in Schönefeld waren es 204 Dienste.
Hintergrund der Arbeitsniederlegungen ist der andauernde Tarifstreit zwischen Verdi und dem Forum der Bodenverkehrsdienstleister, in dem die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert sind. Die Gewerkschaft hatte die rund 2000 Beschäftigten des Bodenpersonals zum Streik aufgerufen. Er begann am Freitagmorgen um 4 Uhr und soll bis Samstag früh (5 Uhr) dauern. Auch nach Ende der Arbeitsniederlegungen seien noch Einschränkungen zu erwarten, hieß es bei der Flughafen-Gesellschaft.
Fluggäste von Lufthansa, Eurowings und Air Berlin könnten ihre elektronischen Tickets für Flüge innerhalb Deutschlands in einen Reisegutschein der Deutschen Bahn umwandeln lassen, teilte die Deutsche Bahn mit.
(Update) Der reguläre Dienst von Sun Express ab Tegel nach Antalya findet heute als einer von wenigen Flügen statt, hinzu kommen noch zwei Sonderflüge. Möglich macht dies der Einsatz von eigenem Personal der Sun Express an dem Berliner Flughafen. Europas größter Billigflieger Ryanair, der ab Schönefeld fliegt, musste eine Reihe von Flügen streichen. Davon betroffenen Fluggästen wird eine volle Rückerstattung des Flugpreises, eine kostenlose Umbuchung auf den nächsten Flug oder eine alternative Flugroute offeriert. (dpa/LS)
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