Riesenflieger

Emirates-Order für A-380 jetzt fix

Airbus
Ohne den Großbesteller Emirates wäre die A-380 ein Mega-Flop geworden.
Ohne den Großbesteller Emirates wäre die A-380 ein Mega-Flop geworden.

Der vor gut drei Wochen angekündigte Mega-Deal für den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist besiegelt. Die Produktion des Riesenfliegers ist für ein weiteres Jahrzehnt gesichert.

Der für die Zukunft des Airbus-Riesenfliegers A-380 wichtige Mega-Deal mit Emirates ist perfekt. Etwas mehr als drei Wochen nach der Unterzeichnung eines Vorvertrags besiegelte die arabische Fluggesellschaft jetzt eine feste Bestellung über 20 Exemplare des weltgrößten Passagierjets. Die in Abu Dhabi unterschriebene Vereinbarung mit dem europäischen Flugzeug-Hersteller sieht zudem eine Kaufoption über 16 weitere A-380-Maschinen vor, wie die Unternehmen am Sonntagabend mitteilten.

Damit soll das A-380-Programm bei deutlich heruntergefahrener Produktionsrate für ein Jahrzehnt gesichert sein. Ohne den Großauftrag von Emirates hätte Airbus die Herstellung des doppelstöckigen Flugzeugs in absehbarer Zeit einstellen müssen, wie der Konzern selbst Anfang des Jahres eingeräumt hatte. Das ursprünglich mit großen Hoffnungen auf den Markt gebrachte Flaggschiff hatte seit Jahren kaum neue Käufer gefunden.

Airbus hofft nun, mit dem Emirates-Geschäft im Rücken weitere Kunden gewinnen zu können. „Diese Vereinbarung bestätigt unser Bekenntnis zum A-380-Programm“, sagte Emirates-Chef Scheich Ahmed bin Said Al Maktum. „Damit verleihen wir der A-380-Produktion Stabilität.“ Der Golf-Carrier war schon zuvor mit großem Abstand der wichtigste A-380-Kunde.

Das Auftragsvolumen für alle 36 Jets würde sich laut Preisliste auf rund 16 Mrd. US-Dollar (13 Mrd. Euro) belaufen. Allerdings sind bei Flugzeug-Bestellungen – vor allem bei wenig gefragten Modellen – hohe Rabatte üblich.

Die A-380 ist seit 2007 im Liniendienst und mit Platz für bis zu 853 Fluggäste der größte Passagierjet der Welt. Doch die meisten Gesellschaften setzen lieber auf mittelgroße Langstreckenjets wie den Airbus A-350 und die Boeing B-787 („Dreamliner“). Diese lassen sich auch auf weniger gefragten Strecken rentabel einsetzen. Da sie mit zwei statt vier Triebwerken auskommen, sind sie auch günstiger im Betrieb.

Airbus sieht das Wachstum des Luftverkehrs als wichtigstes Argument für den Riesenflieger. An Drehkreuzen wie London-Heathrow und Paris-CDG könne der Bedarf auf Dauer nur mit größeren Flugzeugen gedeckt werden, prognostiziert das Management des Herstellers.

Vor der neuen Emirates-Order hatte Airbus noch offene Bestellungen über 95 Exemplare der A-380 in den Büchern. Die Produktion wird zurückgefahren. Nach zwischenzeitlich bis zu 30 Jets pro Jahr sollen 2018 lediglich ein Dutzend Maschinen die Werkshallen verlassen. Von 2019 an sollen es dann nur noch acht Stück sein. (dpa)

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