Airbus bringt Bewegung in den Fernflugmarkt. Mit einer Langstreckenversion der A-321neo wird ein bislang verwaistes Marktsegment erschlossen.
Das Flugzeug mit der Typbezeichnung A-321LR hob am heutigen Mittwoch in Hamburg erstmals vom Boden ab. Bei der Maschine handelt es sich um die Langstreckenversion (Long Range – LR) des modernisierten Mittelstreckenjets A-321neo. Er soll bis zu 240 Passagiere über eine Strecke von bis zu 7400 Kilometern befördern können. Das ermöglicht unter anderem ein Zusatztank.
Airbus zielt mit der Version auf ein Marktsegment zwischen den Mittelstreckenjets mit einem Gang zwischen den Sitzenreihen und den großräumigen Langstreckenjets. Diese Lücke hatte früher Boeing mit der B-757 ausgefüllt, die seit längerem nicht mehr gebaut wird. Airbus betrachtet dafür die A-321neo und ihre Langstreckenversion als den idealen Nachfolger im Markt. Die Typzulassung erwartet der Hersteller bis Jahresmitte. Noch in diesem Jahr soll die erste Maschine des Typs in den Liniendienst gehen.
Angetrieben wird der in Hamburg gestartete Flieger von Triebwerken des französisch-amerikanischen Herstellers CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen von Safran und General Electric.
Der Rivale Boeing prüft unterdessen, ob er einen neuen Passagierjet mittlerer Größe entwickeln soll. Der Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Kevin McAllister, schätzte die weltweite Nachfrage für einen solchen Jet im vergangenen Jahr auf etwa 4000 Exemplare. Ob Boeing das Modell tatsächlich bauen wird, ist aber noch offen. (dpa)
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