Nach Absturz in Karatschi

PIA erteilt 150 Piloten Flugverbot

André Wadman/Wikimedia, GFDL 1.2
Ein Drittel der Piloten pausieren: PIA – hier eine Boeing 777 – zieht Konsequenzen aus dem Absturz von Karatschi.
Ein Drittel der Piloten pausieren: PIA – hier eine Boeing 777 – zieht Konsequenzen aus dem Absturz von Karatschi.

Pakistan International Airlines erteilt rund einen Monat nach dem Flugzeugunglück in Karatschi mit 97 Toten einem Drittel ihrer Piloten ein Flugverbot. Laut der staatlichen Fluggesellschaft besitzen 150 ihrer 434 Piloten zweifelhafte Lizenzen.

Das teilte PIA-Sprecher Abdullah Hafeez Khan der dpa am Donnerstag mit. Die Entscheidung fiel nach der Vorstellung eines vorläufigen Untersuchungsberichts zu dem Unglück.

Den Piloten wird laut PIA vorgeworfen, bei Prüfungen betrogen zu haben. So sollen andere Piloten die Tests übernommen haben. Die Airline und die zivile Luftfahrtbehörde des Landes (CAA) kündigten eine Untersuchung und Prüfung der Lizenzen an. Die Ermittler würden auch untersuchen, ob die Lizenzen durch Bestechung erworben wurden.

Besatzung diskutierte über Corona

Der Bericht hatte schwere Fehlentscheidungen der Piloten und Fluglotsen als Grund für den Absturz aufgezeigt. So hätten die Piloten laut einer Analyse der Sprachrekorder den ganzen Flug über Corona diskutiert. Wegen infizierter Familienmitglieder seien die Piloten besorgt und unkonzentriert gewesen, sagte Luftverkehrsminister Ghulam Sarwar Khan am Mittwoch. Einen technischen Defekt schloss der Bericht aus.

Flug 8303 stürzte am 22. Mai auf dem Weg von Lahore kurz vor der Landung in der Hafenstadt Karatschi in ein Wohngebiet. Zuvor setzte der Airbus A-320 bei einem ersten Landeversuch ohne Fahrwerk auf der Landebahn auf, dabei seien die Triebwerke beschädigt worden. 97 Insassen starben, zwei Passagiere überlebten das Unglück.



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