Lufthansa und andere

EU-Airlines meiden russischen Luftraum

Imago/Arnulf Hettrich
Auch Lufthansa fliegt nicht mehr nach oder über Russland.
Auch Lufthansa fliegt nicht mehr nach oder über Russland.

Der Bundesverkehrsminister will den deutschen Luftraum für russische Maschinen schließen. Fluggesellschaften wie Lufthansa oder KLM machen einen Bogen um Russland.

Im Konflikt mit Russland bereitet die Bundesregierung eine Sperrung des deutschen Luftraums für russische Maschinen vor. Bundesverkehrsminister Volker Wissing befürworte dies und habe angeordnet, alles dafür vorzubereiten, teilte sein Ministerium am Samstagabend mit. Ein EU-Diplomat sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die anderen EU-Länder ihren Luftraum schließen werden."

Die Lufthansa teilte mit, zunächst nicht mehr nach oder über Russland zu fliegen. Dies geschehe aufgrund "der aktuellen und sich abzeichnenden regulatorischen Situation" und gelte für sieben Tage. Verbindungen nach Russland werden demnach ausgesetzt. "Flüge, die sich im russischen Luftraum befinden, werden diesen in Kürze wieder verlassen", hieß es in der Mitteilung. Die Lufthansa beobachte die Situation genau und stehe in engem Austausch mit nationalen und internationalen Behörden.

Auch die niederländische Fluggesellschaft KLM will nach eigenen Angaben alle ihre Russland-Flüge für sieben Tage streichen und den russischen Luftraum meiden. Hintergrund dieser Entscheidung waren demnach die von den EU-Staaten vereinbarten Sanktionen, wonach keine Flugzeugersatzteile nach Russland geliefert werden dürfen. KLM könne nicht mehr garantieren, dass Flüge nach Russland oder über russisches Territorium sicher zurückkehren könnten, teilte die Gesellschaft mit.

LH-Flug nach Tokio drehte um

Nach Daten der Tracking-Website "Flightradar24" drehte ein Lufthansa-Airbus A340 auf dem Weg von Frankfurt nach Tokio über Estland um, während ein Airbus A350 der Gesellschaft von München nach Seoul über Russland seinen Kurs änderte und wieder Richtung Westen flog.
Der Tokio-Flug wurde auf der Lufthansa-Seite als "Umgeleitet" angegeben und landete demnach gegen 22.00 Uhr wieder in Frankfurt.

Die Maschine, die auf dem Weg nach Seoul war, sollte in München um kurz vor Mitternacht landen. Laut "Flightradar24" kehrte auch eine Boeing 777 der deutschen Frachtgesellschaft Aerologic über Russland um, die von Leipzig nach Tokio fliegen sollte.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges haben bereits mehrere EU-Staaten ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Die Bundesrepublik war bisher nicht darunter. Maschinen von Deutschland nach Asien nehmen seit dem Ende des Kalten Krieges oft Routen, die über russischen Luftraum führen.




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