In diesen unruhigen Zeiten kommt es darauf an, das, was man macht, richtig gut zu machen. Das sagt Alexander Sixt, Co-CEO des Mobilitätsdienstleisters Sixt. Anfang März wird er die Geschäftszahlen 2022 vorlegen. Zuvor äußert er sich hier zur ungebremsten Reiselust.
Von Alexander Sixt
Wir leben in volatilen, herausfordernden Zeiten. Krieg in der Ukraine, Energiekrise, die Lebenshaltungskosten steigen weiter stark und die wirtschaftliche Zukunft bereitet vielen Menschen Kopfzerbrechen.
Dennoch zeigen jüngste Daten ein deutlich positiveres Bild: Der GfK Konsumklima-Index in Deutschland hat sich zuletzt messbar aufgehellt. Laut dem Luftfahrtverband Iata ist der weltweite Flugverkehr 2022 gegenüber dem Jahr davor um 64 Prozent gestiegen. Die Experten gehen davon aus, dass bis Ende 2023 das Passagieraufkommen auf Inlandsflügen bereits 95 Prozent und auf internationalen Verbindungen 80 Prozent von 2019 erreichen wird.
Mehr dazu
"Die Branche hat 2022 in weitaus besserer Verfassung beendet, als sie es begonnen hatte", resümierte Iata-Direktor Willie Walsh Anfang Februar. Die Menschen machten Gebrauch von ihren "wiedergewonnen Reisefreiheiten". Es werde erwartet, dass "dieser Schwung anhält." Brian Chesky, CEO von Airbnb, formulierte derweil in einem Analysten-Call die These: Unabhängig davon, was in der Welt passiert, die Menschen wollten reisen.
Mehr dazu
Und in der Tat: Trotz Krieg, Inflation und der Angst vor einer Rezession – die Reiselust scheint, auch wenn dies natürlich eine Momentaufnahme ist, ungebrochen. Sie bricht sich Bahn, sobald sie Gelegenheit dazu hat. Ist das verwunderlich oder gar verwerflich? Nein, finde ich. Und das sage ich nicht, weil das Unternehmen, dem ich dienen darf, wirtschaftlich von einer steigenden Reiselust profitiert. Das sage ich als Verfechter der Freiheit.
Investment in Begegnungen
Denn Reisen ermöglicht Begegnungen, Reisen erweitert Horizonte, Reisen verschafft eine Auszeit. Offenbar investieren viele Menschen auch in einer von Unsicherheit geprägten Zeit sehr bewusst in solche Momente. Oder: gerade in solchen Zeiten.
Wir als Branche können einen entscheidenden Beitrag leisten, um zeitgemäße Angebote zur Erfüllung dieser Bedürfnisse zu schaffen. Ein jedes Unternehmen muss selbst eine Antwort finden, wie es das konkret in Angriff nimmt.
Fokussierung aufs Produkt
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass all die Möglichkeiten nicht zuletzt nach einer klaren Fokussierung verlangen. Um dann die Sachen, die man macht, im Dienste der Kunden, aber auch im Dienste der Nachhaltigkeit richtig gut zu machen. Um sich genau darüber klar zu werden, wofür man stehen will.
Für uns bei Sixt besteht diese Fokussierung darin, Erlebnisse zu kreieren, die unsere Kunden wirklich lieben, und Mobilität somit bequemer, aufregender und vor allem auch nachhaltiger zu machen. Sixt ist ein Mobilitätsanbieter, dessen Kerngeschäft die Autovermietung ist und bleiben wird. Das ist eine große Verantwortung und Chance zugleich.