An Europas siebtgrößtem Airport sind die Starts und Landungen eng getaktet. Da können selbst kleine Störungen große Probleme auslösen, die tausende Passagiere zu spüren bekommen. Ausgerechnet in der trubeligen Vorweihnachtszeit ist genau das passiert.
An Europas nach der Fluggastzahl siebtgrößtem Airport London-Gatwick ist der Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen über Stunden hinweg eingestellt worden. Weil Berichten zufolge mehrere Drohnen über dem Rollfeld gesichtet worden waren, wurden am Mittwochabend um 21.03 Uhr Ortszeit alle Starts und Landungen bis auf Weiteres ausgesetzt. Viele Passagiere saßen stundenlang in ihren startklaren Maschinen fest, während ankommende Flieger zu – teils hunderte Kilometer entfernten – Flughäfen umgeleitet wurden. Um 3.01 Uhr wurde der Flugbetrieb zwar wieder aufgenommen, nur eine Dreiviertelstunde später nach erneuter Sichtung mehrerer Drohnen aber wieder gestoppt.
„Wir entschuldigen uns bei allen betroffenen Passagieren für die Unannehmlichkeiten, aber die Sicherheit unserer Passagiere und Mitarbeiter hat oberste Priorität“, twitterte der Flughafen. Gemeinsame Untersuchungen mit der Polizei seien angelaufen. In den sozialen Netzwerken machten derweil Reisende ihrem Ärger Luft und fragten, wie es sein könne, dass Großbritanniens zweitgrößter Flughafen seinen eigenen Luftraum offenbar nicht im Griff habe.
Hinweise auf ein rasches Ende des Verkehrschaos mitten in der Vorweihnachtszeit gab es nicht. Im Gegenteil: Reisenden und Abholenden wurde geraten, auch im weiteren Tagesverlauf vorsichtshalber mit der jeweiligen Airline den Flugstatus abzuklären. Das wiederum dürfte viele betreffen: Mit mehr als 45 Mio. abgefertigten Passagieren im vergangenen Jahr ist Gatwick der siebtgrößte Flughafen in der EU – und im Königreich die Nummer zwei hinter dem europaweiten Spitzenreiter London-Heathrow.
(Update) Der Londoner Flughafen Gatwick ist auch am Donnerstagmorgen nach Drohnensichtungen weiter gesperrt. Das teilte Europas siebtgrößter Airport per Twitter mit. Passagiere wurden aufgerufen, nicht anzureisen, ohne sich vorher bei ihrer Airline zu versichern, dass ihr Flug tatsächlich stattfindet.
Einem Flughafens-Sprecher zufolge sollen allein am Mittwochabend 10.000 Passagiere von den Störungen betroffen gewesen sein. Weitere 110.000 Menschen sollten am Donnerstag entweder von Gatwick aus abreisen oder an dem Flughafen ankommen.
Ende Juli waren in Großbritannien neue Regeln in Kraft getreten, nach denen sich Drohnenbesitzer strafbar machen, sobald sich ihre unbemannten Fluggeräte einem Flughafen-Gelände auf weniger als einen Kilometer nähern. Wird gar ein Flugzeug durch die Drohne gefährdet, riskiert der Besitzer eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. (dpa)
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