Eigentlich sollte Alitalia einen Brückenkredit der italienischen Regierung bis Mitte des Monats zurückzahlen. Nun bekommt die defizitäre Airline mehr Zeit. Ein Experte warnt jedoch vor den Folgen.
Die marode Alitalia bekommt von der italienischen Regierung in Rom mehr Zeit für die Rückzahlung eines Brückenkredits in Höhe von 900 Mio. Euro. Das sagte Vize-Ministerpräsident und Industrieminister Luigi Di Maio in einem Interview der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Das staatlich kontrollierte italienische Bahnunternehmen Ferrovie dello Stato, das die Fluggesellschaft übernehmen will, brauche mehr Zeit für die Erarbeitung eines neuen Geschäftsplans, begründete Di Maio den Aufschub.
Die Airline hatte im Mai 2017 Insolvenz angemeldet und fliegt seither nur dank des Regierungskredits weiter. Eigentlich hätte Alitalia das Geld bis zum 15. Dezember zurückzahlen müssen. Ferrovie habe nun bis zum 31. Januar 2019 Zeit, einen Plan zu erarbeiten, sagte Di Maio der Agentur. Der Kredit solle zwischen Mai und Juni zurückgezahlt werden.
Die neue populistische Regierung in Rom unterstützt eine teilweise Wiederverstaatlichung der Airline über das staatlich kontrollierte Bahnunternehmen. Die Bahn sucht derweil eine ausländische Fluggesellschaft als Juniorpartner für das Geschäft.
Der Verkehrsexperte Andrea Giuricin warnte unterdessen davor, das Unternehmen zu lange in der Schwebe zu lassen. „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Geld verliert Alitalia. Wir reden von mehr als zwei Millionen Euro pro Tag“, sagte Giuricin der dpa. „Es ist schwer zu sehen, wer da Geld hineinstecken würde.“ (dpa)
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