Wie sich die DER Touristik Foundation in Tansania engagiert

Sören Hartmann, CEO der DER Touristik, reiste ins Land, um sich den Stand der Projekte vor Ort anzuschauen. fvw|Travel-Talk war dabei. Ein Reisebericht.

Help me to do it by myself. So steht es am Eingang einer Primarschule im Norden Tansanias geschrieben. Hilfe zur Selbsthilfe – das ist das Motto für nachhaltige Entwicklungshilfeprojekte.
fvwMedien/SP

"Nach dem ersten Bau einer Schule in Kenia mit Reiner Meutsch habe ich gesehen, wie schnell man helfen kann", sagt Sören Hartmann, CEO der DER Touristik, während wir bei etwa 25 Grad durch die Massai-Steppe im Norden Tansanias laufen. Gerade hat Hartmann eine weiterführende Schule besucht, die die DER-eigene Stiftung, finanziert. 2014 gründete Hartmann die Stiftung, die mittlerweile 83 Projekte in 23 Ländern unterstützt. 

Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich die DER Touristik Foundation in immer mehr Ländern engagiert – beispielsweise in Südafrika, Mauritius, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Barbados und Griechenland. Im Juni 2014 gründete die DER Touristik die DER Touristik Foundation als gemeinnützigen Verein. Seitdem konnten 66 Schulen gebaut und insgesamt 83 Projekte in 23 Ländern finanziert werden – etwa in Südafrika, Tansania, Mauritius, Thailand, Vietnam, Kambodscha und in Brasilien.

Pandemiebedingt kamen weniger Spendengelder

Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, "die sozialen und wirtschaftlichen Lebensumstände der Menschen und die ökologischen Lebensräume in weniger entwickelten touristischen Regionen weltweit zu fördern und zu schützen". Den Vorstand bilden Sören Hartmann als Vorstandsvorsitzender, Andreas Heimann als Stellvertreter und Klaus Franke als Schatzmeister. Stimmberechtigte ordentliche Mitglieder sind neben der DER Touristik Deutschland die Tochtergesellschaften: die Reisebüros, die DTPS, der Derpart Vertrieb, die DER Touristik Online sowie die DER Touristik Hotels & Resorts, vertreten durch ihre jeweiligen Geschäftsführer. Außerdem wird die Stiftung durch assoziierte Mitglieder finanziell und ideell unterstützt. Einmal im Jahr beraten die Mitglieder über neue Projekte und stimmen ab, wo sie ihr Engagement fortsetzen oder wo sie neue Hilfsprojekte aufbauen wollen.

Hilfe zur Selbsthilfe – so lautet das Ziel der DER Touristik Foundation

"Alle Spendengelder fließen in voller Höhe in die Projekte", verspricht die Stiftung. Projekte zur Förderung der Jugendhilfe, der Erziehung, Volks- und Berufsbildung, zur Förderung der Entwicklungszusammenarbeit, des Natur-, Umwelt- und Tierschutzes werden mit verschiedenen Partnern durchgeführt. Die Gesellschaften bringen jährlich einen festen Betrag ein.

In den vergangenen zwei Jahren war das der Grundstock. Denn pandemiebedingt kamen nicht viele Spenden. Sonst veranstalten Reisebüros auch Spendenevents und binden Kunden ein. 
Wer spenden möchte, findet mehr Informationen unter: dertouristik.com/de/der-touristik-foundation


Der DER-Chef ist zum zweiten Mal vor Ort in Tansania. Das erste Mal kam er zur Eröffnung des Frauencenters in Emboreet. Dort können Frauen zusammenkommen und lernen, wie sie sich im Haushalt organisieren und wie sie sich unabhängiger von ihren Männern machen. Anlass für Hartmanns diesjährige Reise ist die Eröffnung einer Berufsschule für Handwerker – und "natürlich die Möglichkeit, sich den Verlauf der Projekte anzugucken", sagt Hartmann. 
Sören Hartmann, CEO der DER Touristik Gruppe, in einer Schule im Norden Tansanias.
Sören Hartmann, CEO der DER Touristik Gruppe, in einer Schule im Norden Tansanias.
fvwMedien/SP

"Wenn ich hier bin, komme ich auf immer mehr Ideen. Und ich sehe immer mehr, was noch zu tun ist, als das, was wir schon gemacht haben", sagt er nachdenklich. Denn was vor Ort augenfällig ist: Es ist ein Fass ohne Boden. Die Population wächst – und genau das ist die Ursache für die meisten Probleme in unterentwickelten Ländern.

Frauen zu unterstützen, ist eine wichtige Voraussetzung für mehr Wohlstand im Land. Denn: Werden Frauen unabhängiger von ihren Männern, indem sie Geld verdienen, können mehr Kinder zur Schule gehen. In einem Frauenbildungszentrum in Emboreet beispielsweise lernen sie, wie sie mittels Mikrokrediten ein kleines Geschäft aufbauen können. Sie fertigen Schmuck oder flüssige Seife, die sie auf Märkten verkaufen können.

"Jetzt wissen wir so viel und sehen, dass es möglich ist, Dinge zu kreieren", erzählt Mamai. Sie hat auch Dinge gelernt, die hierzulande ganz selbstverständlich sind: Teller abzuwaschen, bevor darauf die nächste Mahlzeit serviert wird. 
Frauen fördern

Durch den Aufbau eines Frauenbildungszentrums in Emboreet, das 2017 eröffnet wurde, bringen lokale Organisationen auch mit Hilfe der DER Touristik Foundation Frauen zusammen. Sie lernen dort, wie sie den Haushalt führen und wie sie mittels Mikrokrediten ein kleines Geschäft aufbauen können. Die Frauen schlafen vier Nächte im Center, sind das erste Mal im Leben weg von zu Hause. Das Problem: Gerade die jungen Frauen, die besonders Unterstützung brauchen, kommen zu selten. Familienplanung und der Umgang mit Verhütungsmitteln ist die wohl schwierigste Hürde im Kampf gegen das Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Armut. Auch dieses kulturelle Thema gilt es noch zu lösen. 

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