Ab in den Urlaub mit wenig Geld? Ratenzahlungen machen es möglich. Schon seit Jahren bieten einige Reiseveranstalter finanzierte Urlaubsreisen an. Die Nachfrage ist allerdings gering.
Viele Güter lassen sich durch Ratenzahlung finanzieren. Beim Urlaub sind sich Verbraucher und Veranstalter allerdings einig, dass dies keine gute Idee ist. „Grundsätzlich sollte man Leuten davon abraten. Der Urlaub ist irgendwann weg, und man zahlt immer noch ab“, sagt Sigrid Herbst von der FMH-Finanzberatung.
Bei den Veranstaltern führen entsprechende Angebote ein Nischendasein. „Der Anteil derjenigen, die Ratenzahlung nutzen, ist seit Jahren gering“, berichtet Jana Luthe, Sprecherin bei Thomas Cook. Genaue Zahlen will der Veranstalter nicht nennen. Das sogenannte Ferienratenprogramm gibt es für die meisten Marken des Veranstalters. TUI bietet unter dem Namen Flexi Finanz ebenfalls Ratenzahlungen an – DER Touristik dagegen nicht.
Die Finanzierung wird bei Thomas Cook mit einer Laufzeit von sechs, neun oder zwölf Monaten angeboten. Der Kunde muss sich schnell für die Ratenzahlung entscheiden, nämlich innerhalb von drei Tagen nach der Buchung. Denn später werden Stornokosten fällig, falls der Kreditgeber die Finanzierung ablehnt. Wie bei anderen Krediten wird nämlich auch hier die Bonität der Kunden überprüft, zum Beispiel über Anfragen bei der Schufa oder anderen Auskunfteien. Kunden mit negativen Einträgen haben dann schlechte Karten.
„Generell ist der Urlaub auf Pump teurer, als wenn man ihn bar bezahlt“, betont Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Denn zusätzlich zum normalen Reisepreis kommen wie bei jedem Kredit Zinsen hinzu. Bei Thomas Cook sind das aktuell 11,17 Prozent, bei TUI 10,5 Prozent effektiver Jahreszins. (dpa)
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