Nach der Kündigung des Lizenzvertrags für die Marke TUI setzt der Inhaber von TUI Russia & CIS und Großaktionär des deutschen Touristikkonzerns auf eine neue Marke für Urlauber aus Russland und der GUS.
TUI Russia, einst ein Gemeinschaftsunternehmen von TUI und deren Großaktionär Alexej Mordaschow, gehört seit einem Jahr allein dem russischen Stahlunternehmer. Als Reaktion auf die EU-Sanktionen gegen Mordaschow infolge der russischen Invasion der Ukraine hat TUI den Lizenzvertrag über die Nutzung der Marke in Russland, der Ukraine, Belarus, Kasachstan und Usbekistan gekündigt.
Künftig wird TUI Russia unter der Marke Fun & Sun auftreten, sagte eine Sprecherin des Veranstalters mit Sitz in Moskau auf Anfrage von fvw|TravelTalk. Bereits im vergangenen Jahr habe man die Plattform
https://fstravel.com gelauncht. Kunden und Geschäftspartner habe man informiert, dass sich nichts ändere, weil die legale Einheit dieselbe bleibe.
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Unter der Marke Fun & Sun werden in der Türkei seit längerem Hotels für Urlauber aus Russland und benachbarte Staaten betrieben. Mordaschow gründete im vergangenen Jahr in Antalya sogar eine eigene Hotelgesellschaft. In der Türkei war im vergangenen Jahr bereits spekuliert worden, Mordaschow könne von sich aus auf die Marke TUI verzichten und auf seine wichtigste Resort-Marke setzen, um die Lizenzgebühren zu sparen. Mit der Gründung der eigenen Website war er offenbar bereits auf einen Verzicht der Marke vorbereitet.
TUI Russia gehört zu den führenden Veranstaltern des Landes. Als größte Veranstalter gelten jedoch die Anex Tourism Group, die nach der Insolvenz von Thomas Cook zusätzlich deren Veranstalter Intourist übernommen hatte, die OTI Holding mit der Hauptmarke Coral, zu der auch die deutschen Veranstalter Ferien Touristik und Coral gehören, und Pegas. Alle diese Unternehmen haben ihren Hauptsitz in der Türkei.
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TUI Russia war im Jahr 2010 offiziell in Moskau gegründet worden. Der deutsche Konzern hatte zuvor den lokalen Veranstalter Mostravel übernommen und auf dessen Basis dann die eigene Marke lanciert.
Mit 4,5 Mio. Besuchern war Russland im vergangenen Jahr der größte Quellmarkt für die Türkei, vor Deutschland mit drei Millionen Urlaubern. In diesem Jahr wird jedoch ein starker Einbruch bei den russischen Urlaubern erwartet.
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Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland nach deren Angriffskrieg gegen die Ukraine, die starke Abwertung des Rubels gegenüber dem US-Dollar (mit dem russische Veranstalter im Ausland Hotels bezahlen) und die Rückforderung von geleasten Flugzeugen der russischen Veranstalter durch westliche Leasing-Gesellschafen haben laut türkischen Fachmedien bereits jetzt zu einem starken Rückgang der Buchungen geführt. Pegas hat alle Reisen bis Ende März eingestellt. Anex hat die eigenen zehn Maschinen von Russland auf die Türkei umgeflaggt.
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