Die von der Bundesregierung favorisierte große deutsche Lösung nach der Air-Berlin-Pleite kommt nicht zustande. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) kritisiert entsprechend das Scheitern der Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki durch die Lufthansa.
„Die Bundesregierung bedauert sehr, dass die Europäische Kommission ganz offenbar kein Einverständnis erteilen wollte“, sagte Zypries nun in Banjul, der Hauptstadt Gambias. Die Lufthansa sei dann vom Kauf zurückgetreten, was die Insolvenz von Niki zur Folge gehabt habe. „Das war bekannt, die Kommission wusste das auch“, sagte Zypries, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf einer Afrika-Reise begleitet.
Die Ministerin verteidigte die Vergabe eines Überbrückungskredits an Air Berlin, mit dem eine schnelle Einstellung des Flugbetriebs verhindert worden sei. Dass dieser Kredit vielleicht nur in Teilen zurückgezahlt werde, sei „ein reales Risiko“, da der nun wegfallende Kaufpreis der Lufthansa dafür dienen sollte. Sie gehe aber davon aus, dass „ein wesentlicher Teil des Kredits“ zurückgezahlt werde, sagte Zypries. Konkretere Angaben machte sie nicht. Der Bund bürgt für den Kredit der Förderbank KfW von 150 Mio. Euro.
Auf die Frage nach möglichen Hilfen für Niki sagte die Ministerin: „Wir prüfen das zur Zeit.“ Da es ein österreichisches Unternehmen sei, sei in erster Linie die Regierung in Wien verantwortlich. (dpa)
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