Das Bundeskartellamt gibt dem europäischen Flugzeug-Konzern Airbus grünes Licht für die Übernahme der Mittelstrecken-Baureihe des angeschlagenen kanadischen Konkurrenten Bombardier.
Durch den Zusammenschluss komme es nicht „zu einer erheblichen Behinderung wesentlichen Wettbewerbs“, teilte Kartellamtspräsident Andreas Mundt mit. Die Übernahme muss allerdings noch von den Kartellwächtern in Österreich und in Kanada genehmigt werden. Möglicherweise müssten sich auch noch andere Wettbewerbsbehörden mit dem Fall befassen, hieß es in Bonn.
Airbus hatte im Oktober seine Pläne angekündigt, eine knappe Mehrheit an der C-Series Aircraft Limited Partnership (CSALP) – einem Tochterunternehmen von Bombardier – zu übernehmen. Das Unternehmen stellt den neuen Mittelstreckenjet der Kanadier, der sogenannten C-Series, her. Mit dem Zukauf wollen die Europäer ihre Produktpalette im Bereich Passagierjets nach unten abrunden.
Das Bundeskartellamt sieht darin kein Problem, denn Airbus baue vorwiegend Verkehrsflugzeuge mit einer Sitzplatz-Kapazität für mehr als 150 Passagiere, während die Bombardier-Tochter auf kleinere Flugzeuge mit 100 bis 150 Sitzen spezialisiert sei. Dieser Flugzeugtyp sei bei europäischen und insbesondere deutschen Fluggesellschaften aber von untergeordneter Bedeutung.
Airbus will 50,01 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen übernehmen, das die C-Series baut. Bombardier behält rund 31 Prozent, die Investitionsgesellschaft der kanadischen Provinz Québec 19 Prozent. Europas Flugzeug-Konzern muss für den Einstieg zunächst nicht mal Geld auf den Tisch legen, sondern bringt seine Fähigkeiten bei Marketing, Vertrieb, Einkauf und Kunden-Service ein. (dpa)
Sie müssen sich einloggen oder registrieren, um kommentieren zu können.