Strategische Beratung für Unternehmen aus der Reise- und Traveltech-Branche ist der Fokus des Beratungsunternehmens OH.TEC, das 2021 mitten in der Corona-Krise an den Start ging. Gründer Omid Haghighat spricht über durchgearbeitete Nächte und über die große Nachfrage nach maßgeschneiderten Lösungen.
fvw|TravelTalk: Herr Haghighat, vor etwas über einem Jahr haben Sie sich – noch in der Corona-Hochphase – selbstständig gemacht und OH.TEC gegründet. Welches Resümee ziehen Sie?
Omid Haghighat: Inmitten der Corona-Krise ein Beratungsunternehmen zu gründen, noch dazu in der von der Pandemie schwer getroffenen Tourismusbranche, war natürlich ein großes Wagnis, für das ich anfangs nicht nur Verständnis erhalten habe. Zur ganzen Geschichte gehört aber auch, dass ich zum Teil gezwungenermaßen in diese Situation gekommen bin – ich war aber schon immer der festen Überzeugung, dass jede Krise auch Chancen bietet. Hinzu kommt, dass ich damals noch nicht damit gerechnet habe, dass die Krise uns so lange und tiefgreifend begleiten würde.
Kürzlich haben Sie angekündigt, dass Sie ein Team von Software-Entwicklern aufbauen. Woran arbeiten diese Kollegen?
Das stimmt, wir haben unser Dienstleistungsportfolio noch einmal erweitert und bieten unseren Kunden jetzt auch maßgeschneiderte Software an. Es ist ja kein Geheimnis, dass gute Entwickler – übrigens nicht nur in der Touristik – fehlen. Dementsprechend haben wir hier den Nagel auf den Kopf getroffen, denn wir wurden förmlich von Anfragen überrollt. Wir haben unser Team daher in kürzester Zeit auf zehn Personen aufgestockt. Das Team hat bereits erste touristische Internet Booking Engines, etwa für die XML-Schnittstelle der TraSo X-IBE sowie die Traffics-IBE für Kunden umgesetzt.
Sie bieten strategische Beratungen für touristische Unternehmen an. Der Bedarf dürfte in diesem Bereich aktuell recht hoch sein.
Dem kann ich nur zustimmen, und das aus gutem Grund: Wir leben in einer Zeit, die von globalen Krisen und gesellschaftlichen Herausforderungen geprägt ist. Für die Branche ist es also von entscheidender Bedeutung, jetzt die richtigen strategischen Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. OH.TEC hilft Unternehmen der Reise- und Traveltech-Branche dabei und berät sie mit maßgeschneiderten Lösungen rund um deren Travel-IT, Business Development, Digitalisierung und Prozessoptimierung.
Um bekannte Player der Branche zu beraten, muss man selbst die Touristik wie die eigene Westentasche kennen. Woher kommt Ihre Expertise?
Nun, ich denke, man könnte durchaus sagen, dass ich in der Touristik zu Hause bin – schließlich arbeite ich bereits seit mehr als 16 Jahren jeden Tag aufs Neue gerne in diesem Bereich. Man kennt sich untereinander, und es fühlt sich wirklich fast so wie Familie für mich an. Vor meiner Unternehmensgründung war ich Bereichsleiter und Prokurist für die Reisesparte bei Lidl Digital unter der Marke JT verantwortlich. Ich habe seit der Unternehmensgründung für JT Touristik gearbeitet, darunter als Head of Product & IT und Prokurist. Und auch abseits der Arbeit liegt mir die Touristik am Herzen: Seit 2017 unterstütze ich den Deutschen Reiseverband ehrenamtlich als Vorsitzender der Sparte dynamisch paketierender Reiseveranstalter.