Mit dem Jahreswechsel wird die Schifffahrt weniger umweltschädlich. Der Brennstoff für die Schiffsdiesel darf statt wie bisher 3,5 nur noch 0,5 Prozent Schwefel enthalten, so das nun in Kraft tretende Regelwerk der internationalen Schifffahrtsorganisation IMO.
Auf Nord- und Ostsee und in den deutschen Häfen gilt schon länger ein Grenzwert von 0,1 Prozent. Rund 80 Prozent der Schiffe in der deutschen Flotte und auch international werden schätzungsweise auf Treibstoff mit niedrigem Schwefelgehalt umsteigen. Die Aufrüstung mit Reinigungsanlagen oder der Umstieg auf verflüssigtes Erdgas (LNG) spielen eine untergeordnete Rolle.
Von den Neuregelungen ist auch die Kreuzfahrtbranche betroffen. Viele Reedereien wie Aida Cruises, TUI Cruises oder Hurtigruten betonen allerdings, dass sie hier bereits seit Langen die strengeren Vorgaben erfüllen und die Kreuzfahrt in der Schifffahrt als Vorreiter und Innovationstreiber gilt.
Große Schiffe benötigen 100 bis 200 Tonnen Treibstoff pro Tag, je nach Größe und Ladung. Die Bunkerkosten sind ein wesentlicher Teil der Betriebskosten. Der neue Treibstoff ist rund 50 Prozent teurer als der alte. Die Container-Linienreederei Hapag-Lloyd erwartet Mehrkosten von rund einer Milliarde Dollar pro Jahr; beim weltgrößten Reedereikonzern Maersk sind es zwei Milliarden. Insgesamt rechnen Experten nach einer Analyse der Landesbank Baden-Württemberg mit Zusatzkosten von 60 Mrd. Dollar.
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