Alltours zieht ein positives Zwischenfazit für die kommende Sommersaison. Nach einem verhaltenen Start verzeichnet Veranstalterchef Willi Verhuven steigende Umsätze, vor allem mit Türkei-Reisen. Das stärkste Wachstum stammt aus Online-Kanälen.
Wie bei den übrigen Veranstaltern haben auch Alltours-Kunden den Sommerurlaub im November und Dezember nur verhalten nachgefragt. Doch das entschärft sich jetzt. "Im Januar zog die Nachfrage wieder stark an, und der Februar lag sogar über Vorjahr", sagt Alltours-Chef Willi Verhuven. Er ist zuversichtlich, dass er seine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 von 5,6 Prozent Umsatzwachstum und einem Gästeplus von 3,2 Prozent erreichen kann.
Bei Alltours macht sich dabei eine Verschiebung der Vertriebswege bemerkbar. Das Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Online-Anteil von 30 Prozent verzeichnet. In diesem Jahr werde sich dieser Anteil noch verstärken, sagt Verhuven, ohne einen konkreten Wert zu nennen. Dabei dürften Buchungen über die eigene Website nur einen kleineren Teil ausmachen, die stärkeren Zuwächse stammen wie bei den Wettbewerbern aus den verschiedenen OTAs. Der stationäre Vertrieb bleibe dagegen hinter den Vorjahreszahlen zurück. "Ich rate den Reisebüros, sich stärker auf die Bedürfnisse der Kunden zu konzentrieren als auf die Veranstalter-Steuerung", sagt Willi Verhuven.
Die Türkei verzeichnet bei Alltours die höchsten Wachstumsraten und verdoppelt die Gästezahl gegenüber Vorjahr. Nach Angaben von Willi Verhuven zeichnet sich das Land nach wie vor durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus, aber auch in der Türkei seien die Preise gestiegen. Daher rechnet Alltours mit höheren Zuwachsraten beim Umsatz als bei den Gästen.
Während sich Mallorca – die Kerndestination von Alltours – durch die eigene Hotelkette Allsun erfreulich entwickelt, bleiben die Kanaren hinter dem Vorjahr zurück. Die Inseln hatten durch Preisreduzierungen für das Kurzfristgeschäft in der Wintersaison noch gegen einen Abwärtstrend gesteuert. Durch das Germania-Aus Anfang Februar wurde der positive Trend jedoch zunichte gemacht. Auch für den Sommer liegen die Kanaren noch unter Vorjahr.
Die Airline-Pleite der Germania wird Alltours wieder ein paar Millionen Euro kosten. Für das Aus von Air Berlin und Niki fielen im vergangenen Jahr 17 Mio. Euro an Sonderausgaben an. "Mit dieser Entwicklung müssen wir leben", sagt Willi Verhuven. Er hofft, dass sich nach der Germania-Insolvenz eine neue Airline formiert. "Die Veranstalter haben Bedarf nach Vollchartern."
1 Kommentar
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Ich rate Herrn Verhuven (Alltours), sich stärker auf die Bedürfnisse der stationären Reisebüros (Kunden- und Umsatzbringer) zu konzentrieren als auf die Veranstalter-Steuerung (will sagen bei 7% Einstiegsprovision müssen wir leider wegsteuern. Aber das hatten wir vor ein paar Jahren schon, doch Alltours hat daraus offenbar nichts gelernt. Möge Herr Verhuven mal bei seinem früheren Nachbarn Herrn Kassner vorbeischauen um zu lernen, wie faires Verhalten gegenüber seinen Vertriebspartnern geht. Hier hören wir nichts von Buchungszurückhaltung. Im Gegenteil.
Zu dieser Lehrstunde darf er gerne auch Herrn Joussen mitnehmen, welcher stolze 5% Vergütung auf Zusatzleistungen auslobt. Für solch beratungsintensive Leistungen einfach unzumutbar.