Der Online-Verband VIR fordert in Sachen Digitalisierung massive Unterstützung der Wirtschaft durch die Bundespolitik. Will Europa im globalen Wettbewerb mitspielen, „müssen wir uns selbst neu erfinden“, sagte Verbandschef Michael Buller auf der ITB.
Mahnende Worte vom Chef des Verbands Internet Reisevertrieb (VIR): „Gerade künstliche Intelligenz wird auf lange Sicht viele Geschäftsmodelle auf den Kopf stellen“, sagte Michael Buller auf dem Online Summit 2019 auf der ITB. Mehr noch: Die Geschwindigkeit, mit denen die Umwälzungen kommen, nähmen massiv zu.
Das heißt aber auch, dass jede technische Veränderung die Karten neu mischen könne. Für den Online-Experten steht aber auch fest, dass die Europäer nicht noch einmal den Fehler machen dürften, einfach zu kopieren. Wolle man im globalen Wettbewerb vorn mitspielen, „müssen wir uns selbst neu erfinden“.
Das bedeutet für Buller allerdings auch, dass die Bundesregierung gefordert ist, die Unternehmen in Sachen Digitalisierung zu unterstützen. „Wollen wir hier ernsthaft weltweit auf Augenhöhe mitspielen, dann muss die Koordination dieses komplexen und für die Zukunft Deutschlands wichtigen Themas konsequenterweise ein eigenes und gut ausgestattetes Ministerium zur Folge haben.“ Tatsächlich findet sich das Thema Digitalisierung auch im jüngsten Antrag der FDP wieder, die damit die im Koalitionsvertrag vereinbarte nationale Tourismusstrategie in Gang bringen möchte.
Diese Forderungen zur Digitalisierung basieren nichts zuletzt auf der Entwicklung des Buchungsverhaltens. Wie die Zahlen zum Online-Markt der Reiseanalyse 2019 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) zeigen, gewinnt die Digitalisierung in der deutschen Touristik an Fahrt. Erstmals sind 2018 mit 42 Prozent (plus vier Prozentpunkte) mehr Haupturlaubsreisen online gebucht worden. Dagegen laufen 40 Prozent der Buchungen über das persönliche Gespräch.
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