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"Der Flugverkehr funktioniert nicht mit Elektrobatterien"

Sabine Pracht
Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Berliner Bundeswirtschaftsministerium, verteidigt die Luftverkehrssteuer.
Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Berliner Bundeswirtschaftsministerium, verteidigt die Luftverkehrssteuer.

Ob Bus, Bahn, Kreuzfahrt oder Flug. Das Wirtschaftsministerium sieht die Reisebranche in der Pflicht, in punkto Klima mehr Initiative zu zeigen. Staatssekretär Thomas Bareiß setzt dabei auf marktwirtschaftliche Anreize und verteidigt die Luftverkehrssteuer. Doch dürfe der Klimaschutz im europäischen Vergleich kein Wettbewerbsnachteil sein.

Ein bisschen wird er Landsmann Wilfried Kretschmann, den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, wohl beneiden. Denn anders als der Landesvater kann sich Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Berliner Bundeswirtschaftsministerium, auf den Podien nicht offen für die Diesel-Technologie stark machen. 

Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Bareiß und fvw Herausgeberin Marliese Kalthoff im BTW-Strandkorbgespräch


Seit CDU und Grüne bei den Umfragen nahezu gleichauf sind, steht das Klima-Paket als Rückversicherung für die Große Koalition. Zum Auftakt der BTW-Strandkorbgespräche traf ich Thomas Bareiß in Berlin. Als Tourismusbeauftragter der Bundesregierung war er kurz zuvor auf den Deutsch-Brasilianischen-Wirtschaftstagen in Rio de Janeiro und erstaunt, dass dort in punkto Nachhaltigkeit neben dem brennenden Regenwald vor allem fehlende Klärtechnik in den Städten ein großes Problem darstellt.

Mehr Investitionen in emissionsfreie Antriebe

Die jüngst im Klima-Paket erfolgte Festlegung des CO2-Preis-Modells, verteidigt der CDU-Mann als ideale Kombination aus marktwirtschaftlicher Stimulanz und Deckelung der Kosten für die Verbraucher. 
Für Deutschland fordert er funktionierende Mobilitätskonzepte, setzt auf starke Airlines und Airports und sieht dennoch keinen Widerspruch zur soeben beschlossenen Erhöhung der Luftverkehrssteuer. "Anreize für klimagerechtes Verhalten sind besser als Verbote", sagt er und spielt damit auf die zwischenzeitlich aufgekommenen Vorschläge an, den innerdeutschen Flugverkehr komplett zu verbieten. 

Das ausführliche Gespräch im Podcast


Ob Bus, Bahn oder Kreuzfahrt: Die Branche fordert er jedoch zu mehr Investitionen in den Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf. Dank gemeinsamer Forschungsprojekte mit der Branche und der Multiplikation derlei Modelle – beispielsweise für eine emissionsarme Energieversorgung des Hamburger Flughafens – sieht er beste Voraussetzungen, dass die Luftfahrt bis 2060 CO2-frei unterwegs sein könnte. "Der Flugverkehr funktioniert nicht mit Elektrobatterien."
„Alle müssen mehr in umweltfreundlichere Antriebe investieren.“
Thomas Bareiß



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