Tourismus betroffen

Insel Juist klagt gegen Erdgas-Förderung

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Die Inselgemeinde Juist zieht vor Gericht.
Die Inselgemeinde Juist zieht vor Gericht.

Der Tourismus in einigen Regionen der Nordsee droht, aufgrund neuer Pläne zum Bau einer Erdgas-Plattform, in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Inselbewohner ziehen vor Gericht, um das Projekt zu stoppen.

Die Klagegemeinschaft Juist-Borkum hat mit Unterstützung der Stadt Norderney eine Klage bei der Rechtsbank in Den Haag eingereicht. Die Klage richtet sich gegen eine künftige Erdgasförderungs, die unweit der Inseln Schiermonnikoog, Borkum und Juist stattfinden soll. Die Inseln sind umgeben von mehreren Naturschutzgebieten, die unter anderem Unesco-Welterbe sind und der Natura 2000 angehören.

Die geplante Erdgas-Plattform soll ihren Betrieb in dem Riffgebiet der "Borkumer Steine" aufnehmen. Die Kläger argumentieren, dass die ökologischen Lebensräume in der Gegend durch die Plattform durch chemische und mechanische Eingriffe stark beschädigt werden könnten, obwohl sie unter den höchsten europäischen Schutzstatus fallen.



Doch damit nicht genug. Seismische Aktivitäten wie Erdbeben und Bodenabsenkungen im Zusammenhang mit dem Meeresspiegelanstieg könnten zu Schäden an Häusern, denkmalgeschützten Gebäuden oder Küstenschutz-Bauwerken führen, was eine Bedrohung für den Tourismus nach sich ziehen würde, so die Kläger. 

Juist ist autofrei, 17 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle 500 Meter breit. Im Norden liegt die raue See und im Süden das stille Wattenmeer. Die ostfriesische Insel ist sieben Kilometer vom Festland entfernt, auf 16,4 Insel-Quadratkilometern leben ohne Touristen gut 1700 Insulaner. Im Jahr 2015 ist die Insel mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie "Deutschlands nachhaltigste Kleinstädte und Gemeinden 2015" ausgezeichnet worden.




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