Der Tarifabschluss für die privaten Sicherheitskräfte an den Flughäfen führt nach Einschätzung des Branchenverbandes BDL zu einer weiteren Verteuerung des Luftverkehrs in Deutschland. In anderen Ländern sind solche Kosten mitunter staatlich gedeckelt.
BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow begrüßte die Einigung zwar grundsätzlich, verlangte aber gleichzeitig effektivere Kontrollen an den Flughäfen. „Was wir nun brauchen, sind deutliche Fortschritte bei Automatisierung und Effizienzsteigerung der Kontrollen. Denn eine Verdoppelung der Kosten an den Sicherheitskontrollen seit 2010, aber eine Effizienz nur halb so groß wie in europäischen Nachbarländern – das zeigt, dass es so in Deutschland nicht weitergehen kann“, erklärte von Randow in Berlin.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft beklagt seit längerem, dass in Deutschland die Luftsicherheitskosten in Form einer Gebühr komplett zunächst der jeweiligen Airline in Rechnung gestellt werden. Das bedeute einen Wettbewerbsnachteil für deutsche Airlines, da in zahlreichen anderen Ländern die Kosten gedeckelt seien und teils vom Staat übernommen würden. Steigende Kosten beispielsweise wegen höherer Gehälter für die Kontrolleure könnten möglicherweise nicht komplett an die Passagiere weitergegeben werden.
Die Kontrollen an den deutschen Flughäfen sind nach Auffassung des Verbandes deutlich ineffizienter als im europäischen Ausland. An anderen Flughafen-Standorten wie London-Heathrow, Brüssel, Madrid und Amsterdam würden pro Kontrollspur und Stunde rund doppelt so viele Passagiere abgefertigt wie an den deutschen Flughäfen. Die deutschen Flughafen-Betreiber wollen den Einsatz der Sicherheitsleute künftig stärker selbst lenken, als dies weiterhin der Bundespolizei zu überlassen. (dpa)
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