Die Urlaubssaison ist in vollem Gange. Doch nicht jeder Bundesbürger kann sich eine längere Auszeit vom Alltag leisten. Zumindest im vergangenen Jahr war für jeden Siebten nicht einmal eine einwöchige Urlaubsreise drin, wie aus Daten des Europäischen Statistikamts hervorgeht.
Immerhin 14,5 Prozent der Deutschen – und damit in etwa jeder Siebte – ist nicht in der wirtschaftlichen Lage, jedes Jahr eine zumindest einwöchige Urlaubsreise anzutreten. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Europäischen Statistikamtes Eurostat hervor, die auf Daten des vergangenen Jahres zurückgreift. Besonders betroffen sind dabei vor allem Alleinerziehende. Für 31,1 Prozent von ihnen war im vergangenen Jahr keine zumindest siebentägige Urlaubsfahrt drin.
Dabei ist die Zahl der Bundesbürger, die sich keine einwöchige Urlaubsreise pro Jahr leisten können, allerdings seit Jahren rückläufig. So lag die Quote derjenigen, die mangels Geld nicht jedes Jahr auf Reisen gehen, 2014 noch bei 21 Prozent. 2009 war sogar für jeden Vierten keine einwöchige Reise drin.
In der gesamten Europäischen Union konnten sich laut Eurostat im vergangenen Jahr 27,6 Prozent der Menschen keine einwöchige Urlaubsreise leisten. Höher als in Deutschland war die Quote etwa in
Frankreich mit 22,6 Prozent, in
Großbritannien mit 22,5 Prozent und in
Italien mit sogar 43,7 Prozent. Am größten ist der Anteil derjenigen, die mangels finanzieller Möglichkeiten zu Hause bleiben müssen in
Rumänien,
Kroatien und
Zypern. In diesen Ländern kann nicht einmal jeder zweite eine Woche im Jahr in den Urlaub fahren. Die "rote Laterne" hält dabei Rumänien: Dort können sich 58,9 Prozent der Bürger keinen einwöchigen Urlaub im Jahr leisten.
Prozentual weniger Betroffene als in Deutschland gibt es in
Dänemark (12,2 Prozent),
Österreich (12,4 Prozent),
Finnland (13,3 Prozent) und den
Niederlanden (14,3 Prozent). Für
Schweden und
Luxemburg, wo sich traditionell auch mehr Menschen eine Urlaubsreise leisten können, liegen laut Eurostat noch keine Zahlen vor.
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