Es war eine peinliche Panne für die Flugbereitschaft: Bei Merkels Flug zum G20-Treffen fällt ein Teil der Elektronik aus, die Maschine kehrt um. Nun heißt es, eine Lufthansa-Tochter sei für die Odyssee verantwortlich. Das Unternehmen und das Ministerium widersprechen.
Im November musste der Regierungsflieger von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Weg zum G20-Treffen in Buenos Aires umkehren. Nun hat das Verteidigungsministerium einem Bericht widersprochen, wonach ein Wartungsfehler der Lufthansa Technik für die Odyssee verantwortlich sei. „Maßgeblich für den Zwischenfall war ein Ausfall eines Bauteils, in der Folge auch der Funkgeräte. Dies liegt nicht an Lufthansa Technik“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der dpa. „Das Flugzeug war immer in einem sicheren Zustand, und die Sicherheit an Bord war immer gewährleistet“, betonte er.
Der „Spiegel“ hatte am Donnerstag berichtet, die Panne sei maßgeblich auf einen Fehler der LH-Tochter zurückzuführen. Dies ergebe sich aus einem vertraulichen Untersuchungsbericht der Bundeswehr, meldete das Nachrichtenmagazin. Laut Bericht hatte es die LH-Tochter versäumt, die Flugbereitschaft der Bundeswehr über ein neu eingebautes, digitales Kommunikationssystem zu informieren. Als das System während des Fluges zum G20-Treffen ausfiel, verließ sich demnach die Crew der Regierungsmaschine auf eine falsche Notfall-Checkliste. Es sei ihr deshalb nicht gelungen, das Funksystem wieder hochzufahren.
Zur Flugbereitschaft gehören nach Angaben des Luftwaffe 14 Flugzeuge der Hersteller Airbus und Bombardier. Ein Großteil der Maschinen wurde in den Jahren 2010 und 2011 für insgesamt mehr als 600 Mio. Euro erworben. Die modernisierte Flotte soll unter anderem Regierungsmitglieder auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken befördern.
In beiden Airbus A-340 der Flugbereitschaft wurde nach früheren Angaben des Verteidigungsministeriums mittlerweile ein Austauschbauteil eingesetzt und eine Änderung der Konfiguration vorgenommen. Während die „Theodor Heuss“ wieder zur Verfügung steht, ist die „Konrad Adenauer“ zu einer ohnehin geplanten Instandsetzung derzeit in der Hamburger Luftwerft von Lufthansa Technik. (dpa)
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