Schneewände, Haarnadelkurven, Moor- und Mondlandschaften, Endstation Eismeer: Norwegens Panoramastraßen erschließen das Land für Individualurlauber und machen seine Natur durch spektakuläre Architektur leichter erlebbar – Design-Klos inklusive.
Anhalten, aussteigen, rasten und staunen. Norwegens 18 offizielle Landschaftsrouten sind eine Sehenswürdkeit für sich – und ein beispielloses Infrastrukturprojekt aus Straßenbau und Tourismus. Sie verbinden Fahrerlebnisse in der von Fjorden, Gebirgen und Wasserfällen geprägten Natur mit dramatischen Aussichtspunkten, Kunst, Design und Aktivitäten am Wegesrand. "Norwegens Touristenstraßen bündeln die Hot Spots, sodass innerhalb kürzester Zeit vielfältige Eindrücke möglich sind. Diese spektakuläre Natur "hinter dem Lenkrad" zu erleben, ist für viele Gäste ein unvergessliches Abenteuer", sagt Andre Ricken, Geschäftsführer vom Norwegen-Spezialisten Troll Tours.
Sie gilt als "Bauwerk des 20. Jahrhunderts": Die nur 36 Kilometer lange Straße verknüpft die Schärenwelt zwischen Molde und Kristiansund und schlängelt sich über sieben Brücken direkt durchs offene Meer. Während bei Sonnenschein die glatte See zum Tagträumen anregt und man von den zwei eigens eingerichteten Anglerbrücken sogar Seehunde erspähen kann, peitschen im Spätherbst oft meterhohe Brecher über die Fahrbahn.
Nur gut, dass erdgebundene Auto- und Wohnmobilreisen voll den Zeitgeist treffen. Viele Veranstalter haben längst eine oder mehrere Teilstrecken der zwischen 27 und 416 km langen und durchgehend beschilderten Panoramastraßen im Programm. Sie beobachten, dass die Zielgruppe, die sich für die mobile, flexible und unabhängige Urlaubsform entscheiden, immer größer und breiter wird.
Der 1936 gebaute Trollstigen in Andalsnes ist eine architektonische Meisterleistung. Über elf steile Haarnadelkurven schlängelt sich der in Fels geschlagene Bergpass hinauf bis zum Kamm – ganz oben auf 852 m Höhe lädt eine Plattform dazu ein, sich das Spektakel von oben aus anzuschauen. Ein weiteres Highlight der 106 Kilometer langen Route wartet in Gubrandsjuvet: Dort führt eine Brücke mit durchsichtigem Boden über die schmale Schlucht.
Für viele ist ein Tunnel die Krönung der Aurlandstraße – und das obwohl auf der 47 Kilometer langen Strecke das Unesco-Weltnaturerbe Nærøyfjord, Lachsflüsse und die Stegasteins-Aussichtsplattform, die wie eine Sprungschanze vom Straßenrand aus 35 Meter ins Freie hinausragt, liegen. Mit fast 25 km Länge ist der Lærdatunnel die weltweit längste Straßenunterführung, dazu fasziniert er mit einem Lichtkonzept, dass die Fahrer auf der 20-minütigen Passage hellwach bleiben lässt.
Der deutsche Architektur-Fotograf Ken Schluchtmann hält das für einen "Geniestreich. Mit den Landschaftsrouten hat Norwegen flächendeckend eine Kombination aus Natur und Design geschaffen, die weltweit einzigartig ist."
Wer gern Höhenluft schnuppert, sollte nicht die 108 Kilometer lange Sognefjellstraße verpassen, den höchsten Bergübergang Nordeuropas. Die oft nur einspurige Route über das "Dach Norwegens" windet sich entlang des Jotunheimen-Gebirges an Bergbauernhöfen, blau schimmernden Gletschern, zackigen Gipfeln und smaragdgrünen Bergseen vorbei. Keine Seltenheit sind meterhohe Schneewände links und rechts der Strecke – selbst im Sommer.
Ein Geheimtipp ist die 183 Kilometer lange Strecke Ryfylke zwischen dem Lysefjord und der Hochebene Hardangervidda. Mit etwas Glück kann man in Sauda ein lustiges Schauspiel erleben: Nicht selten stürzen die Wassermassen des Svandalsfossen-Wasserfalls mit solcher Wucht herunter, dass die Polizei Auto für Auto durch die Wasserwolke auf der Straße hindurchleitet. In Allmannajuvet entwarf der Stararchitekt Peter Zumthor bei den stillgelegten Zinkgruben eine Erinnerungsstätte inklusive Café, Galerie und Rast- und Parkplatz. Der historische Grubenweg oberhalb des Flusses Storelva hinauf zum Stolleneingang ist begehbar.
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https://www.trolltours.de/auto-motorradrundreisen-norwegen/autorundreise-panoramastrassen-norwegens.html?fbclid=IwAR2gsX-jgPD6-nDOmK0mjqw0hhQqfp66Lkp8rOL1lP5DXqpAXhJcdAoQP6I
Sognefjellsvegen ist doch absindig schønn,eigentlich einer spaziergang an 1390 meter uber Mehr kan ich nur emphelen
Lekker !!