Mit Blick auf das schwere Erdbeben im Südosten der Türkei wird die für die nächsten Tage geplante große Tourismusmesse Emitt in Istanbul verschoben. Unterdessen läuft auch die Hilfe aus der türkischen und deutschen Branche an.
Die 26. East Mediterranean Tourism and Travel Exhibition (Emitt) sollte vom 8. bis 11. Februar in Istanbul stattfinden. Sie gilt als die größte und traditionsreichste Reisemesse der Türkei. Wegen des tragischen Erdbebens mit nach derzeitigem Stand mehr als 5000 Toten in der Türkei und in Syrien wird die Messe aber verschoben. Das teilt die Messegesellschaft auf ihrer Website mit.
Unterdessen sind auch in der türkischen Tourismusbranche Hilfeleistungen für die Opfer der Erdbeben angelaufen. Der Hotelverband im Raum Antalya,
Aktob, kündigte an, dass die Mitgliedsbetriebe 15.000 Hotelzimmer für Menschen bereitstellen, deren Häuser zerstört wurden. Aktob-
Präsident Kaan Kavaloğlu sagte, man stimme sich eng mit dem Krisenzentrum der Behörden ab, um Hilfe leisten zu können.
Auf den Tourismus in der Region habe die Unterbringung der Menschen aus der Erdbeben-Region keinen Einfluss, sagt Bentour-Chef Deniz Ugur. Denn derzeit seien an der türkischen Riviera viele Hotels geschlossen und könnten nun für die Betroffenen zur Verfügung gestellt werden. Viele Menschen aus der von den Erdbeben betroffenen Region arbeiteten zudem im Tourismus an den Küsten. Die Reisebranche schaffe so Arbeitsplätze und Einkommen, die für den Wiederaufbau dringend benötigt würden.
Türkische Hoteliers verweisen zudem darauf, dass die von der Katastrophe betroffene Region weit entfernt von den Urlaubsgebieten liegt. So beträgt die Entfernung zwischen den Provinzhauptstädten Antalya und Gaziantep mehr als 800 Kilometer. Mehr dazu
Die Rewe Group, dessen Reisesparte DER Touristik Group in der Türkei eine Destination Management Company und Hotels betreibt, hat unterdessen 500.000 Euro für die Erdbeben-Hilfe an das Rote Kreuz gespendet, berichtet eine Sprecherin. TUI-Chef Sebastian Ebel kündigte auf Linkedin Hilfe über die TUI Care Foundation an. Diese arbeite bereits mit Unicef zusammen, die Spendenaktionen seien angelaufen und TUI wolle jede Einzahlung verdoppeln.
Eine große Hilfsaktion hat auch Erkan Türkoral vom Airbroker Involatus Carrier Consulting gestartet. Er sammelt nicht nur Geldspenden, sondern will über seine Airline-Partner auch Hilfsgüter nach Adana fliegen lassen. Auch viele türkischstämmige Reisebüros in Deutschland haben Hilfsaktionen gestartet.
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