Katar-Krise

Eskaliert die Lage am Golf?

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In Doha müssen sich die Einwohner auf weitere Einschnitte gefasst machen.
In Doha müssen sich die Einwohner auf weitere Einschnitte gefasst machen.

Noch immer gibt es keinerlei Entspannung in der Konfrontation von vier arabischen Staaten gegen das Emirat Katar. Es drohen schon für Mittwoch weitere Sanktionen.

Nach dem Ablauf eines Ultimatums an das Golf-Emirat Katar drohen dem Land neue Sanktionen von seinen Nachbarstaaten. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten berieten über eine Liste möglicher Zwangsmaßnahmen, berichtete der mit saudischem Geld finanzierte arabische Nachrichtenkanal Al-Arabiya am Sonntag.

Al-Arabiya berichtete ursprünglich, Katar habe bis zum Sonntagabend Zeit für die Erfüllung mehrerer Forderungen, darunter die Schließung des TV-Kanals Al-Dschasira und das Zurückfahren der diplomatischen Beziehungen zum Iran. Auch türkische Soldaten sollen den Wüstenstaat verlassen. Montagfrüh wurde das Ultimatum dem Vernehmen nach um weiter 48 Stunden verlängert.

Nun antwortet Katar auf den Forderungskatalog der vier arabischen Staaten schriftlich. Der katarische Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani händigte ein Schreiben bei einem Besuch in Kuwait an den dortigen Emir Scheich Sabah aus, wie die kuwaitische Nachrichtenagentur Kuna meldete. Details zum Inhalt des Schreibens nannte sie nicht. Kuwait vermittelt im Konflikt zwischen Katar und seinen Kontrahenten.

Bereits am Sonntag hatte der katarische Außenminister Mohammed Abdulrahman Al-Thani getwittert, die Forderungen seiner Nachbarstaaten seien dafür gemacht worden, zurückgewiesen zu werden. Die vier arabischen Staaten hatten vor fast vier Wochen alle diplomatischen Kontakte zu Katar abgebrochen und die Grenzen geschlossen. Als offiziellen Grund dafür nannten sie eine Terrorfinanzierung durch das Emirat.

Offizielle Angaben zu möglichen neuen Schritten Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten gibt es nicht. Doch Al-Arabiya berichtete, dass auch die Aufhebung von Katars Mitgliedschaft im Staatenbund des Golfkooperationsrates (GCC) eine potenzielle Maßnahme wäre. Der GCC ist eine lose Gemeinschaft der Golfstaaten, die von Saudi-Arabien dominiert wird.

In den vergangenen Tagen hatte sich in der Krise keine Entspannung abgezeichnet. Während Katar seinen Nachbarn vorwarf, dass ihre Blockade illegal sei, wiederholte der saudische Außenminister Adel al-Dschubair, dass die Forderung an Katar, die Finanzierung von Terror zu stoppen, nicht verhandelbar sei.

Die vier Staaten werfen Katar vor, Terrorgruppen zu unterstützen. Das Emirat wies die Beschuldigungen zurück. (dpa)




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