Große Solidarität der Branche

Türkei-Hilfen der Touristik reißen nicht ab

FVW Medien/Screenshot
In diesen Gebieten der Türkei und Syriens fand das verheerende Erdbeben am 6. Februar 2023 statt.
In diesen Gebieten der Türkei und Syriens fand das verheerende Erdbeben am 6. Februar 2023 statt.

Deutsche und internationale Reiseveranstalter, Airlines und weitere Touristik- und Servicebetriebe führen ihre Spenden und Hilfen für die Erdbebenopfer in der Türkei unvermindert fort.

Der gemeinnützige Verein "Hilfe der Touristik e.V." freut sich über zahlreiche Spendeneingänge für die Erdbebenopfer. Der Verein wurde im vergangenen Jahr anlässlich des Ukraine-Kriegs von Kurt Koch (Vorstandsvorsitzender der Rita AG) und Amondo-Geschäftsführer Achim Steinebach gegründet. Koch teilte auf der Website von fvw|TravelTalk mit, dass größere Beträge von Cockpit Holiday Services/AER Ticket und Grecotel gespendet wurden. Koch: "Darüber hinaus wurden Beträge bis zu 1000 Euro gespendet von einer Reihe von Reisebüros sowie von Privatpersonen, die in der Touristik angestellt tätig sind. Jeder Betrag hilft, auch kleinere Beträge sind willkommen und werden gebraucht. Danke im Namen des Vereins Hilfe der Touristik."

Nach Einschätzung von Thomas König, Vorsitzender des Rotary-Länderausschusses Deutschland-Türkei (ICC Deutchland-Türkei), macht die Hilfe der Rotary Clubs mehr als eine Million Euro aus. "Zahlreiche Rotary Clubs in Deutschland haben spontan gespendet, inzwischen sind mehr als 500.000 Euro auf dem zentralen Spendenkonto eingegangen. Viele Rotary Clubs haben gewachsene Verbindungen zu Clubs in der Türkei und wickeln ihre Unterstützung darüber ab." Unter der Website www.rotary-erdbebenhilfe.de stellen Clubs ihre laufenden oder geplanten Hilfsprojekte ein und informieren die Öffentlichkeit.

Mihat Succoglu, ICC-Präsident Türkei/Ukraine vom Rotary Club Kusadasi, berichtet von einem weiteren Beispiel: "In Adıyaman, eine der am stärksten betroffenen Städte, hat die türkische Regierung Menschen aus zerstörten Häusern evakuiert und in Hotels, Jugendherbergen, Pensionen und Kreuzfahrtschiffe untergebracht. In einer neuen Siedlung mit Wohn-Containern für 500 Familien wird der örtliche Rotary-Distrikt 2420 ein großes Feldhospital einrichten."

Trotz vieler Hürden, die überwunden werden müssen, lassen die rotarischen Hilfsbemühungen nicht nach. "Ein weiteres Projekt ist das Bildungszentrum, das wir im geplanten Containercampus in İskenderun-Belen in Betrieb nehmen wollen. Das Zentrum mit Kindergarten für 50 und Grundschule für 200 Kinder wird nach seiner Fertigstellung an das Ministerium für Nationale Bildung übergeben", berichtet Mihat Succoglu.

Turkish Airlines hat im Rahmen ihrer Aktion "Geleceğe Dönüşüm" (zu Deutsch: Recycling für die Zukunft) ein Projekt ins Leben gerufen, das sowohl Recycling als auch Hilfeleistungen umfasst. Es wurden aus ausrangierten Stewardessen-Taschen Kinderschuhe angefertigt, um sie anschließend in 100 Schulen an vom Erdbeben betroffene Kinder zu verteilen.

Bei der Vorstellung des Projekts erklärte Turkish-Airlines-CEO Bilal 
Ekşi: "Als Flag Carrier suchen wir stets nach neuen Projektideen für eine grünere Welt. Wir sind glücklich, dass wir mit unserem Projekt und der Verkündung am heutigen Zero Waste Day einen Beitrag geleistet haben."

Turkish Airlines ließ aus ausrangierten Stewardessen-Taschen Kinderschuhe herstellen.
Turkish Airlines
Turkish Airlines ließ aus ausrangierten Stewardessen-Taschen Kinderschuhe herstellen.

Schauinsland spendet gemeinsam mit seinem türkischen Agenturpartner Summer Tour 70 Wohncontainer für die Menschen in den betroffenen Gebieten. Dort hatten starke Regenfälle jüngst zahlreiche provisorisch errichtete Zelte überschwemmt. "Nach dem schweren Erdbeben Anfang Februar haben wir sofort überlegt, wie wir am besten helfen können", sagt Schauinsland-Reisen-Geschäftsführer Gerald Kassner. "Zusammen mit unserer Agentur vor Ort haben wir dann beschlossen, Wohncontainer für die Erdbeben-Region bauen zu lassen." Die jetzt fertig gestellten Container sind vollständig eingerichtet und verfügen über einen separaten Schlaf- und Wohnbereich sowie ein Bad. Sie sollen noch in dieser Woche in der Region Malatya eintreffen. "Mit den Containern möchten wir dabei helfen, das nach wie vor große Leid vor Ort zumindest ein Stück weit zu lindern", sagt Kassner.

Mit einem Sonderflug von Seouler Flughafen Incheon nach Istanbul hat Korean Air am Montag (20. März) Hilfsgüter für die Erdbebenopfer in die Türkei transportiert. Der B-777-Frachter hatte insgesamt 45 Tonnen Material an Bord, darunter Zelte, Schlafsäcke und Decken. Diese werden über die türkische Behörde für Katastrophen- und Notfallmanagement (Afad) an die vom Erdbeben betroffenen Menschen verteilt.

Eine Hilfsbrücke per Sattelzug zu den notleidenden Menschen im zerstörten Südosten der Türkei hat Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help (LOG/WoH) jetzt ab Ankara eingerichtet. Ab der türkischen Hauptstadt werden Lkw mit den wichtigsten Hilfsgütern ins Erdbebengebiet um die Region Hatay rollen. Mehrere Lastwagen konnten übergeben werden. Inhalt: Trinkwasser, Zelte, Kindernahrung, Hygieneartikel, Essenspakete und vieles mehr. Alle Güter wurden in der Türkei gekauft von Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help (LOG/WoH) verladen und auf den Weg nach Göksun gebracht. Die Gemeinde Göksun liegt in den Bergen auf 1300 Metern und bisher kam dort noch keine Hilfe an. LOG wird in der dortigen Stadt Ericek eine Zeltstadt errichten und die Hilfe fortsetzen. Wenige Tage zuvor hatte LOG/WoH Erdbebenopfer bereits mit 1000 festen, nicht-entflammbaren Schlafsäcken und großen Zelten versorgt.

LOG/WoH-Präsident Frank Franke, der in der Türkei die Einrichtung der Transporte initiierte, sagte: "Unsere Hilfe für die bedürftigen Menschen im Südosten wird weitergehen. Dies insbesondere auch aufgrund der hohen Spendenbereitschaft in Deutschland, die uns anspornt, unsere Hilfsbrücke zu diesem dramatisch betroffenen Teil der Türkei auszubauen."

Weitere Informationen zu den vorangegangenen Hilfen der Touristik können Sie im Artikel "Die Touristik lässt die Türkei nicht im Stich" abrufen.




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