Celestyal Cruises

Kleine Griechen mit großem Potenzial

Celestyal Cruises
Um in Deutschland zu wachsen, möchte Celestyal Cruises stärker mit Reisebüros zusammenarbeiten.
Um in Deutschland zu wachsen, möchte Celestyal Cruises stärker mit Reisebüros zusammenarbeiten.

Celestyal Cruises fristet ein Schattendasein im deutschen Reisebüro-Vertrieb. Wie Europa-Chefin Theodora Dimopoulou das ändern will.

Flotte ist eigentlich ein zu großes Wort für das Angebot von Celestyal Cruises. Gerade mal zwei Schiffe fahren unter der Marke, die einst von der zypriotischen Louis Group gegründet wurde und jetzt mehrheitlich dem Investor Searchlight gehört: die Celestyal Olympia und die Celestyal Crystal. Zwei mittelgroße Kreuzfahrtschiffe älteren Datums, solide, aber nichts Spektakuläres.

Einen kleinen Wachstumssprung hätte Celestyal 2020 machen können, als das Unternehmen die ehemalige Neo Romantica von Costa übernahm. Das hätte die bisherige Passagierkapazität von rund 2500 immerhin um 1800 erhöht. Aber das in Celestyal Experience umbenannte Schiff hat seinen Dienst bei den Griechen nie angetreten, weil die Reederei aus Pandemiegründen im Herbst 2021 alle Reisen gestrichen hatte. Still und leise wurde das Schiff verkauft und soll Medienberichten zufolge verschrottet werden.
Das Angebot, obwohl klein, hat für Theodora Dimopoulou dennoch seinen ganz eigenen Reiz. Die gebürtige Griechin hat den Posten der Regionaldirektorin für Kontinentaleuropa und UK bei Celestyal im November 2019 übernommen, nach fast 20 Jahren bei DER Touristik, vorwiegend im Flugbereich. Die deutsche Vertriebs- und Veranstalter-Szene kennt sie also genau. Und sie will hierzulande richtig Gas geben.

"Das Potenzial für unsere Celestyal-Schiffe ist gerade in Deutschland groß", sagt sie. Ihr Argument: "Wir bieten eine Symbiose aus mittelgroßen Schiffen, die auch kleinere Häfen anfahren können, und kulturellen Angeboten mit dem Schwerpunkt griechischer Gastfreundschaft." Bisher sind die wichtigsten Quellmärkte allerdings die USA, Australien und Südamerika, gefolgt von Frankreich, Großbritannien und Griechenland selbst. Der DACH-Markt, so Dimopoulou, sei "im Aufbau".

Im Vertrieb hat sie in erster Linie die Reisebüros im Blick, arbeitet aber auch mit den einschlägigen Online-Portalen zusammen. Ein wichtiger Punkt ist die Buchbarkeit des Produkts. So hat Celestyal Cruises viel in Technik investiert und im Januar das neue Reservierungssystem Seaware installiert. Auch an die beiden Buchungsplattformen Cruise Compass und Cruise Host ist die Reederei angeschlossen.

Die Corona-Zeit hat Theodora Dimopoulou genutzt, um sich vertrieblich besser aufzustellen. So ist Celestyal im Katalog der DER Touristik vertreten und erreicht darüber die einzelnen Reisebüros. Außerdem hat sie eine Vielzahl von Verträgen mit Kooperationen geschlossen. "Wir wachsen jeden Tag, an Umsatz und auch an Vertriebspartnern", sagt die Europa-Chefin. "Jetzt ernten wir, was wir gesät haben." Das muss sie auch, denn die Erwartungen an den deutschen Markt sind hoch. Schließlich soll auch die Flotte von Celestyal schon bald wieder wachsen.



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