Lesetipp

50 Jahre Deutschland, in zwölf Tagen erzählt

C. H. Beck

Keine geografische, sondern eine Zeitreise unternimmt Christoph Nonn in seiner "Geschichte des Deutschen Kaiserreiches". Die aber ist höchst spannend – und aufschlussreich.

Vor allem ist es ein Geschichtsbuch der etwas anderen Art. Denn Nonn, Professor für Neueste Geschichte in Düsseldorf, erzählt nicht einfach chronologisch, was in den Jahren von 1871 – der Gründung des deutschen Kaiserreichs – bis 1918 passiert ist.

Stattdessen packt er das "moderne Deutschland", das vor genau 150 Jahren entstand, in zwölf Geschichten. Jede Geschichte spielt an einem ganz bestimmten Tag und an einem anderen Ort. Und jeder einzelne Tag wiederum erzählt nicht nur eine ganz bestimmte Gegebenheit – wie etwa im Kapital 2, "Marpingen, 3. Juli 1876 – Gretchen Kunz sieht die Muttergottes". Sondern er erklärt zugleich ein wichtiges und Deutschland-prägendes historisches Ereignis mit all seinen positiven wie negativen Facetten. So geht es beispielsweise bei "Marpingen, 3. Juli 1876" um die Gründung der katholischen Zentrumspartei, den "Kulturkampf" und den Streit der Konfessionen im Kaiserreich.

Dabei fasst Nonn nicht nur 50 Jahre sehr anschaulich geschrieben in 12 Tagen zusammen. Vor allem schafft er es, ein sehr ausgewogenes Bild von Deutschland zu zeichnen – jenseits aller Klischees. Es ist eine bunte und faszinierende Epoche, die der Autor in seinem Buch erstehen lässt: unterhaltsam und lehrreich zugleich.

Christoph Nonn: 12 Tage und ein halbes Jahrhundert: Eine Geschichte des deutschen Kaiserreiches 1871 – 1918. Erschienen im Verlag C.H. Beck. 687 Seiten, Preis: 34 Euro.

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