Nach International SOS hat auch dessen Wettbewerber A3M seine Gefahrenweltkarte Risk Map für dieses Jahr veröffentlicht. Sie teilt die Erde in fünf Risikostufen ein – von "sehr gering" bis "sehr hoch".
Zum Jahreswechsel hat das Krisenfrühwarn-Unternehmen A3M die neueste Version seiner Risk Map veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich vor allem durch den russischen Angriff auf die Ukraine ein verändertes Bild. Dadurch bestehe auch in
Russland ein erhöhtes Risiko durch die Gefahr von Willkür, Festnahmen und Beschuss im Grenzgebiet. Die
Ukraine ist komplett rot ("sehr hohes Risiko") eingestuft.
In die höchste Risikostufe ordnet A3M zudem neu den
Iran wegen der gewaltsamen Proteste und Festnahmen. Stabilisiert habe sich hingegen die Lage in
Äthiopien. Dort haben die verfeindeten Parteien im November 2022 ein Friedensabkommen abgeschlossen. Erneute Eskalationen ließen sich jedoch nicht ausschließen.
Mehr dazu
Verbessert habe sich auch die Lage in den Regionen Mardin und Diyarbakir im Südosten der
Türkei. Da in diesem Jahr Wahlen anstehen, seien aber auch dort wieder gewaltsame Zwischenfälle denkbar.
Verschlechtert hat sich die Sicherheitslage in mehreren Ländern Süd- und Mittelamerikas. Dies gilt für den Süden
Kolumbiens ebenso wie in der Region Vraem in
Peru sowie im (Nord-)Osten
Nicaraguas. Ausschlaggebend dafür seien Kriminalität und Gewalt.
In Asien sind die Konflikte im Nordwesten
Myanmars wieder eskaliert.
Unverändert als gelb ("erhöhtes Risiko") eingestuft sind bei A3M der
Kosovo sowie
Weißrussland. Im Kosovo kann sich die Lage jedoch durch den Konflikt mit Serbien verschlechtern, in Weißrussland durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, in den das Land hineingezogen werden könnte.
Als Länder mit dem niedrigsten Risiko bei Reisen (dunkelgrün) stuft A3M ein:
Kanada, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Finnland, die Schweiz und
die Slowakei. Auf der arabischen Halbinsel sind lediglich
Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate und
Katar als Länder mit niedrigem Risiko (hellgrün) eingestuft.
In Afrika gilt dies nur für
Namibia, Boswana und
Marokko. Die Mehrheit der afrikanischen Länder birgt bei Reisen ein hohes oder sogar sehr hohes Risiko. In Südamerika sind nur noch in
Argentinien, Uruguay und
Französisch Guayana die Gefahren gering.
Kriterien für die Einstufung in einer der fünf Kategorien sind:
- Kriege
- Gewaltkriminalität gegen Reisende
- gewaltsame Proteste
- Risiken durch Naturgefahren
- Streiks, die elementare Dienstleistungen betreffen
- Gefährlichkeit durch mangelnde Infrastrukur und Transport (etwa Verkehrsunfälle)
- Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Sicherheitskräfte und Rettungsdienste
- Gefahren durch terroristische Gruppen
Bereits vor wenigen Wochen hat der Gesundheits- und Sicherheitsdienstleister International SOS seine Risk Map vorgelegt. Diese erscheint in drei Versionen – getrennt nach den Faktoren Kriminalität/Krieg, Gesundheit und mentaler Gesundheit (Depression, Schizophrenie etc.). ISOS ordnet die Staaten ebenfalls in fünf Kategorien ein.
Was die Sicherheit betrifft, erhalten hier
Norwegen, Finnland, Dänemark, Island, die Schweiz und
Slowenien die beste Bewertung. Deutlich weniger Staaten als bei A3M sind in die schlechteste Kategorie (höchstes Risiko) eingeordnet. Neben der Ukraine handelt es sich dabei unter anderem um Afghanistan, Teile Pakistans, den Irak, Syrien, Libyen, Somalia, Teile des Sudans und Mali.
Sie müssen sich einloggen oder registrieren, um kommentieren zu können.