Oliver Graue ist bei fvw|TravelTalk unter anderem für das Thema Business Travel zuständig. In seinem wöchentlichen Blog berichtet er aus dem Leben eines Reiseredakteurs.
Montag, 20. Februar 2023
"Deutsche Bahn bestellt 60 Wasserstoffbomben in Portugal" – so war die Meldung überschrieben, die wir kürzlich von der dpa erhielten. Häh? Wasserstoffbomben? Nein, natürlich nicht. Es waren "Wasserstoffbusse", von denen dpa schrieb – wie ich beim zweiten Lesen erkannte.
Geht es Ihnen auch manchmal so? Sie lesen etwas ganz anderes, als im Text eigentlich steht? Ein anderes Beispiel bei mir ist die "Notentriegelung". Ich bin zwar nicht allzu musikalisch, aber dennoch habe ich mich gewundert, was die S-Bahn Hamburg mit Noten zu tun hat. Zumindest war dieses Wort an der Tür zu lesen, durch die ich gerade eingestiegen bin.
Fahren in einem neuen Rhythmus? Nein, von wegen. Gemeint war gar keine Noten-Triegelung (was bitteschön sollte das auch sein?) – sondern die Not-Entriegelung, also das manuelle Öffnen der Tür im Notfall (und nicht im Noten-Fall).
Auch wenn ich nicht weiß, ob ich der Einzige bin, der mit der Notentriegelung so seine Probleme hat, so gibt es doch etliche Begriffe, die von vielen Menschen auf den ersten Blick falsch interpretiert werden. Bei "Erbrecht" etwa handelt es sich keineswegs um eine Aufforderung, sich zu übergeben, sondern um eine höchst wissenschaftliche Disziplin des Rechts.
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Ebenso wenig gibt es ein Kir-schwein – zumindest ist mir diese Rasse nicht bekannt. Ganz lecker hingegen ist der Kirsch-wein. Und von den Urinsekten oder gar den Analphabeten möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst sprechen. Das wäre viel zu unappetlich. Naja, beim zweiten Lesen eigentlich nicht.
Immerhin hat mein Lieblingseissalon nach seiner Winterpause wieder geöffnet – für mich sozusagen eine Art Eistempel. Nein, kein Ei-stempel. Zumindest keiner, den ich notentriegeln würde.
Dienstag, 21. Februar 2023
Eine Tradition, die ich nicht missen möchte: Mailand ist fast immer meine erste Geschäftsreise des Jahres. Auch jetzt ging es wieder für drei Tage in die norditalienische Stadt, genauer gesagt zur größten italienischen Reisemesse BIT. Macht es schon Spaß, Gespräche mit den Vertretern der Regionen, Städte und Dörfer des Stiefelstaates zu führen, so ist auch Mailand selbst immer wieder ein Erlebnis.
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Und worüber ich mich sonst manchmal ärgere, ist in diesem Fall höchst erfreulich: Da der Rückflug am dritten Tag erst recht spät geht (um 20.30 Uhr), die Messe aber am Nachmittag endet, bleibt mir immer noch etwas Zeit für einen Bummel durch die Stadt. Der Dom und das Schloss gehören grundsätzlich zu meinem Rundgang, und sonst lasse ich mich meistens einfach treiben, vorbei an Palazzi, Kirchen, imposanten Neubauten und netten Restaurants.
Ich freue mich jetzt schon auf den Februar 2024.
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