An dieser Stelle berichtet Oliver Graue, Redaktionsleiter Business Travel bei fvw|TravelTalk, über seine Woche im Business Travel.
Montag, 19. Juli 2021
Weltall statt Luxusurlaub am Strand: Hand aufs Herz, liebe Leserinnen, liebe Leser – würde Sie das wirklich reizen? Der britische Milliardär Branson hat kürzlich mit seinem privaten Raumflieger das Weltall erreicht – am morgigen Dienstag will Bezos ihm folgen, gemeinsam mit drei weiteren Personen an Bord. Gut 23 Millionen Euro hat ein Passagier für diesen Flug bezahlt. Und das für gerade mal eine Stunde.
Nein, ganz ehrlich: So einzigartig das Erlebnis der Schwerelosigkeit auch sein mag und sehr der Blick von oben auf unseren Planeten Erde fasziniert – ein solcher "Urlaub" wäre nichts für mich. Zu kurz, zu teuer, zu beengt, zu klimafeindlich, ach, und überhaupt. Selbst eine All-inclusive-Woche auf der internationalen Raumstation ISS, wie sie schon vor 20 Jahren der US-Unternehmer Dennis Tito buchte (für "nur" 17 Mio. Euro), könnte mich nicht locken.
Ich mache Urlaub, weil ich entspannen will, weil mich tolle Landschaften und kulturelle Highlights interessieren, weil ich mehr über die Geschichte und die Menschen meiner Ferienregion erfahren möchte – und weil ich lecker essen will. Astronautenkost aus der Tube? Hmm. Immer nur blauer Himmel? Naja. Beengteste Verhältnisse in der Raumkapsel? Nö. Und die Geschichte des Alls? Brauch ich nicht, kenne ich aus Star Wars.
Und selbst der Mars müsste erstmal kräftig vorgeheizt werden, bevor ich mich auf den Weg zum Roten Planeten machen würde. Die Höchsttemperatur dort oben liegt bei minus 17 Grad, die Tiefsttemperatur bei minus 95 Grad. Wer daran Spaß hat, kann sich gern vorher im heimischen Gefrierschrank abhärten.
Ich warte, bis die ersten Aliens auf der Erde gelandet sind. Vielleicht bringen Sie ja einen Reisekatalog mit – mit den schönsten Hotelanlagen auf dem Asterioiden B-612. Dann würde ich vielleicht auch etwas mehr bezahlen. Natürlich nur, wenn die örtlichen alkoholischen Getränke im Preis eingeschlossen sind.
Dienstag, 20. Juli 2021
Bevor ich mich in die Welten anderer Sonnensysteme aufmache, erkunde ich zunächst Deutschland und andere Nah- und Fernziele. Und dazu gehört die Lüneburger Heide – jene Region südlich von Hamburg (grob gesagt).
Der Autor Sven Bremer macht mit seinem neuen Reiseführer "Lüneburg & Lüneburger Heide" wahrhaft Appetit auf dieses norddeutsche Gebiet (erschienen im Michael-Müller-Verlag, 288 Seiten, 18,90 Euro). Dabei definiert Bremer die Region, die sich sowieso schwer abgrenzen lässt, eher großzügig: Neben der Stadt Lüneburg und dem offiziellen Naturschutzpark Lüneburger Heide stellt er die Gegenden zwischen Celle und Wolfsburg ebenso vor wie jene direkt im Süden von Hamburg sowie das Wendland rund um das hübsche Elbstädtchen Hitzacker.
All dies geschieht in bewährter Michael-Müller-Verlag-Tradition: Nach einem kurzen Überblick mit den wichtigsten Fakten über die jeweilige Region werden einzelne Ortschaften präsentiert – samt vieler praktischer Tipps und Wanderempfehlungen. Immer wieder streut er Wissenswertes zu Hintergründen ein, von den Heidschnucken als besondere Schafsrasse über den Heide-"National"helden Hermann Löns bis zum Atomstreit um Gorleben im Wendland.
Eine rundum gelungene Liebeserklärung an eine faszinierende Region!
2 Kommentare Kommentieren
Sie müssen sich einloggen oder registrieren, um kommentieren zu können.
23 Millionen für ein Ticket? Bei 10% Basisprovision könnte ich mich damit gut anfreunden.
Ich wäre eher für ein one way-Ticket für Milliardäre, die sich eh auf diesem Planeten langweilen und Übles anrichten. Dafür würde ich mich als Mittler sogar gern spezialisieren....