Oliver Graue ist bei fvw|TravelTalk unter anderem für das Thema Business Travel zuständig. In seinem wöchentlichen Blog berichtet er aus dem Leben eines Reiseredakteurs.
Montag, 6. Februar 2023
Irgendetwas kam mir seltsam vor bei meiner Fahrt mit der U-Bahn gestern. Bis mir auffiel: Gleich drei Mitreisende in meiner Blickweite haben in Büchern gelesen – also in echten Büchern aus Papier. Natürlich hatten alle anderen Passagiere das Handy vor ihren Nasen, die meisten spielten irgendwas, andere scrollten durch die sozialen Netzwerke.
Den Trend zurück zu Papier, den ich in meinem ersten Überschwang ausgemacht hat, gibt es aber wohl nicht. Denn schon bei der nächsten Fahrt konnte ich im ganzen Waggon kein Buch mehr entdecken (zugegeben: Auch ich hatte keines dabei). Und der klassische Anblick zeitungslesender Pendler, der noch vor zehn oder 15 Jahren jede morgendliche U-Bahn-Tour prägte, ist zur absoluten Seltenheit geworden.
Und trotzdem: Ganz ausgestorben ist das Haptische noch nicht. Gerade erzählten mir Kollegen aus unserer Verkaufsabteilung, dass zumindest mit Blick auf die ITB im März wieder verstärkt Anzeigen im (gedruckten) Magazin nachgefragt würden. Das gilt insbesondere für das an allen drei Messetagen erscheinende ITB Daily.
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Lieber möchte man etwas in der Hand haben, als im Messestress auch noch die Messe-Berichte auf dem Handy zu lesen. Auf das "Apparätchen", wie es meine 87 Jahre alte Schwiegermutter betitelt, schaut man sowieso schon oft genug – um zu schauen, zu welchem Termin es als nächstes geht.
ITB hin oder her: Ich bleibe auch sonst hoffnungslos altmodisch. Nichts gegen das Smartphone, auf dem ich morgens die Nachrichtenlage überfliege. Und nicht gegen Lesegeräte wie den Tolino, der mir auf Urlaubsreisen einige Kilogramm Papier erspart.
Ansonsten aber gilt für mich: Ich brauche etwas zum Blättern, wenn ich lese – zum echten Blättern. Und außerdem habe ich den Eindruck, dass das, was ich auf Papier sehe, viel intensiver bei mir hängebleibt als das, was ich auf dem Handy scrolle.
Dienstag, 7. Februar 2023
Pandemie, Krieg in der Ukraine, Inflation, Energieknappheit, steigende Kriminalität, Terror: Viele der Nachrichten der vergangenen Monate lesen sich alles andere als erfreulich. Um sich vor allzu viel Negativem zu schützen, haben manche Menschen sogar schon ihren Medienkonsum gedrosselt.
Dabei gibt es auch Positives – oftmals versteckt im Kleinen. Zum Beispiel der Bericht über den Bier-Experten, der bestätigt hat, dass Bier aus dem Fass besser schmeckt als aus der Flasche. Einfach deshalb, weil es frischer ist und besser vor Luft und Licht geschützt. Also ein guter Grund, mal wieder mit Freunden oder Kollegen einen trinken zu gehen.
Oder: Zum Zootier des Jahres ist gerade der Ara ernannt worden, Sie wissen schon: die hübsche und intelligente Papageien-Art. Damit folgt der Ara auf das philippinische Pustelschwein, den letztjährigen Preisträger.
Positiv genug? Leider zu früh gefreut. Denn mehr als die Hälfte der 19 Ara-Arten ist vom Aussterben bedroht, vor allem die Lebensräume der Vögel in Bolivien und Ekuador werden vom Menschen zerstört. Und – zugegebenermaßen ein vergleichsweise kleineres Problem: Das Fassbier soll bald 7,50 Euro kosten, pro 0,5-Liter-Glas wohlgemerkt. Vielleicht doch wieder die Flasche?!
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