"Vom Sterben", so nennt der Religionswissenschaftler Michael von Brück sein neues Buch. Darin erläutert er, wie die Vorbereitung auf das Sterben zu einem intensiveren und beglückenderen Leben führt.
Ein Tabu ist es heute zwar nicht mehr, und dennoch wird das Thema "Sterben" von den meisten Menschen verdrängt. Dabei gehört der Tod – so widersprüchlich wie es klingen mag – zum Leben dazu, und tatsächlich gibt es Menschen, die "in Frieden, ja sogar mit einer stillen Heiterkeit sterben können", wie Michael von Brück im Vorwort seines neuen Buches "Vom Sterben" schreibt.
Seine zehn "Meditationen", wie er seine Kapitel nennt, tragen Titel wie "Stille", "Dankbarkeit", "Rückzug", "Loslassen" oder "Mut und Hoffnung", und sie sollen jenen Leserinnen und Lesern konkret helfen, die sich bewusst auf ihr Sterben vorbereiten wollen oder andere im Sterben begleiten.
Dabei erläutert der Religionswissenschaftler und Zen- und Yoga-Lehrer von Brück auf eine sehr kurzweilige und kundige Weise, wie Religionskulturen die "Kunst des Sterbens" als Bestandteil der "Kunst des Lebens" betrachten – nämlich als Kunst eines intensiven und beglückenden Daseins, auch in den letzten Momenten des Lebens. Er verknüpft dies mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Palliativmedizin und der Sozialpsychologie. Darüberhinaus gibt er in jedem Kapitel praktische Übungen, die er aus seiner Zeit in der Hospiz-Praxis und in der Meditation abgeleitet hat.
Von Brück zeigt dabei vor allem eines: Sterben sollte keine traurige Lebensunlust erzeugen. Vielmehr kann ein bewusster Umgang mit dem Wissen vom Tod und der eigenen Endlichkeit die Lebensqualität sogar erhöhen, so dass am Ende ein "Abschied in Frieden" steht.
Michael von Brück: Vom Sterben – zehn Meditationen zur spirituell-palliativen Praxis. Erschienen bei C. H. Beck. 237 Seiten, Preis: 16,95 Euro.Zu einer Leseprobe geht es
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