"Albas Sommer" beschreibt das Leben einer ungewöhnlichen Frau: Im Spanien der 1870er-Jahre widmet sie sich ganz dem Studium von Pflanzen. Und sie verliebt sich in den bekannten deutschen Botaniker Heinrich Willkomm.
Die Tage sind wieder kurz, das Wetter ist zumeist ungemütlich, und Corona tut sein Übriges – wer hätte jetzt nicht Lust, sich in eine Geschichte zu vertiefen, die einen von all dem weit wegführt? Und die trotzdem alles andere als anspruchslos ist? Claudia Casanovas neuer Roman "Albas Sommer" ist genau so ein Buch: Zart und elegant beschreibt sie daran nicht nur die Schönheit und die Wunder der Natur und holt damit mitten im Herbst zumindest mental den Sommer zurück, die Farbenvielfalt und den Duft der Blüten.
Vor allem lässt uns die Autorin tief in das Leben einer ungewöhnlichen Frau eintauchen. Alba, die am Fuße der spanischen Pyrenäen lebt, verschreibt sich voll und ganz ihrer Leidenschaft – dem Studium der Pflanzen. Als sie 1878 auf den deutschen Botaniker
Heinrich Willkomm trifft, entwickelt sich aus einer zunächst rein wissenschaftlichen Partnerschaft Liebe.
Doch deren Entfaltung stehen etliche Widrigkeiten entgegen, und Alba muss erfahren, dass sich nicht alle Träume so einfach erfüllen lassen. Und obwohl Albas Familie, die immer hinter ihr steht, in schwere gesundheitliche und finanzielle Schwierigkeiten gerät, gleitet Casanovas Roman an keiner Stelle ins Tieftraurige oder gar Depressive ab. Weil Alba nie den Mut verliert, und weil die Autorin leise und unaufdringlich erzählt – und niemals ins Kitschig-Pathetische abruscht.
Ein Roman, der guttut!
Claudia Casanova: Albas Sommer. Erschienen im Eichborn-Verlag. 240 Seiten, Preis: 18 Euro.
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