Amüsant, berührend und klug beschreibt Clemens Berger in "Der Präsident" wie der sympathische Polizist Jay versehentlich die Bühne der Weltpolitik betritt – und er ist alles, was Trump nicht ist.
Ein Held wollte der rechtschaffende Polizist Jay Immer eigentlich nie sein. Eigentlich wollte er lediglich seiner Frau Lucy einen Swimmingpool schenken. Das Problem: Er wurde zum 40. Präsidenten der USA gewählt, oder besser gesagt zu dessen Doppelgänger, der ihn bei allen möglichen Anlässen "vertritt".
Mit seinem Roman
"Der Präsident" ist dem Österreicher Clemens Berger ein gleichermaßen hoch intelligentes wie schelmisches Buch gelungen – mit einer liebenswerten, sympathischen Hauptfigur. Denn Jay verkörpert so ziemlich alles, was Donald Trump nicht ist (obwohl es im Buch um Ronald Reagan geht): Er ist ehrlich, feinfühlend und ein liebender Ehemann und Menschenfreund.
Und weil der Sohn burgenländischer Einwanderer (den es als Jay Koch übrigens wirklich gab!), mehr will, als Reagan bei Shopping-Mall-Eröffnungen und Burger-Wettessen zu vertreten und er beginnt, sich für den Schutz der Natur zu engagieren, wird er tatsächlich zum Helden, betritt die Bühne der Weltpolitik.
Berger schildert diese Geschichte nicht nur höchst kurzweilig, amüsant und voller Einfühlungsvermögen, er zeichnet zugleich das Bild einer Ehe, die 12 Präsidenten und schlimme persönliche Krisen überdauert.
Berger, 1979 im Südburgenland geboren, ist mit "Der Präsident" ein tolles Buch gelungen – berührend, komisch, aufregend.
Clemens Berger: Der Präsident. Erschienen im Residenz-Verlag. 336 Seiten, Preis: 24 Euro.Hier geht es zu einer
Leseprobe.
Sie müssen sich einloggen oder registrieren, um kommentieren zu können.