Lufthansa-Pläne

So sieht der neue "Pay as you fly"-Tarif aus

Fraport AG
"Pay as you fly" führt dazu, dass das Geld für das gebuchte Ticket erst dann fließt, wenn die Maschine abhebt.
"Pay as you fly" führt dazu, dass das Geld für das gebuchte Ticket erst dann fließt, wenn die Maschine abhebt.

Wie berichtet schafft Lufthansa einen neuen Tarif, der sich ohne Vorkasse buchen lässt: Bezahlt wird erst bei Abflug. Nun nennt der deutsche Luftfahrtkonzern weitere Einzelheiten.

Wirtschaftsverbände wie der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) fordern seit langem – und verstärkt seit der Insolvenz von Air Berlin – einen Flugtarif, der nicht bereits bei Buchung bezahlt werden muss. Ziel der Unternehmen ist es, verwaltungstechnisch aufwändige Rückforderungen zu vermeiden, wenn Flüge beispielsweise aufgrund der Pleite der Airline oder aus einem anderen Grund nicht stattfinden können.

Als erste Fluggesellschaft hat nun die Lufthansa auf diese Forderungen reagiert und eine neue Buchungsoption geschaffen. Sie trägt den Namen "Pay as you fly" und wendet sich an Geschäftsreisende.

Nachdem zunächst der VDR über diesen Tarif berichtete, hat die Lufthansa gegenüber fvw | TravelTalk nun die Bedingungen dieser zusätzlichen Option konkretisiert. Grundsätzlich basiere er zwar auf der Idee des bereits bestehenden Tarifs "Pay as you fly", werde jedoch in vielen Punkten deutlich attraktiver gemacht.

So gelte der neue "Pay as you fly" nicht mehr nur für Lufthansa selbst, sondern auch für die Töchter Swiss, Austrian und Brussels Airlines. Gültig sei er für Point-to-Point-Verbindungen sowie für innereuropäische Transferflüge, beispielsweise nach Frankfurt.

Zudem würden auch die Konditionen entschärft, indem "Pay as you fly" nicht mehr nur für die teuerste Buchungsklasse gilt, sondern nunmehr auch für günstigere Klassen. Dennoch umfasse die Option weiterhin alle Produktangebote des heutigen Flex-Tarifs, also zum Beispiel die Nutzung der Fast Lane am Flughafen sowie bevorzugtes Einsteigen.

Anders als früher sei zudem kein Mindestumsatz mehr nötig. Schon aus diesem Grund – sowie wegen des hohen Preises – war das alte "Pay as you fly" für etliche Firmenkunden nicht in Frage gekommen. Nun sei die Option aber interessant für eine breitere Anzahl an Unternehmen, teilt die Lufthansa mit.

Das Produkt sei derzeit jedoch ein klassisches B2B-Angebot mit klarem Fokus auf Geschäftsreisende und verfügbar in der Economy und in der Business Class für innereuropäische Flüge. Eine Ausweitung auf den touristischen Sektor sei aktuell nicht geplant.

Wirtschaftsverbände haben die neue Option wie berichtet lobend als ersten Schritt zu mehr Flexibilität und Kostenersparnis für die Unternehmen und ihre Geschäftsreisenden bezeichnet. Nun müsse jede Firma selbst ausrechnen, ob sich die Mehrkosten für Pay as you fly für sie tatsächlich rechneten. Dies könne etwa dann der Fall sein, wenn die Zahl der Stornierungs- und Erstattungsanträge vergleichsweise groß sei.



1 Kommentar

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1.
Dietmar Rauter
Erstellt 19. März 2021 12:11 | Permanent-Link

Eigentlich reicht aber Pay as You fly nicht aus, wenn gleichzeitig der Rückflug mit bezahlt werden soll. Hier braucht der Verbraucher die Gewissheit und Garantie, dass sein Beitrag auch für einen Rückflug ausreicht. Bisher wird die Rückfluggarantie eher vom Staat gegeben, auch wenn der Außenminister bisher versucht, einen Eigenanteil der Zurückgeholten einzutreiben, aber noch einen Großteil der Kosten nicht eintreiben konnte. Wann, wenn nicht jetzt, kommt eine Kundengeldabsicherung auch bei reinen Flugpassagen?



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