Gleich fünf ihrer zehn A-380 will die Fluggesellschaft aus Katar für immer am Boden lassen. Damit dürfte es bei Qatar Airways die First Class, die es nur noch im A-380 gibt, schon bald nicht mehr geben.
Vom einst gelobten Super-Flieger zum Prügelknaben degradiert: Auf der virtuellen Konferenz des australischen Centre for Aviation (Capa) äußerte sich der Chef von Qatar Airways, Akbar Al Baker, recht deutlich: "Der A380 ist eines der schlechtesten Flugzeuge bezüglich seiner Emissionen, und wir werden sie los."
Schon länger nörgelte das Management von Qatar Airways an ihrem einstigen Flaggschiff, das 2014 mit großem Pomp in Dienst gestellt wurde. Bis heute hat die Fluggesellschaft zehn Superjumbos in ihren Farben. Jetzt machte Al Baker deutlich, dass er gleich fünf für immer am Boden lassen will.
Zum Moderator Peter Harbison, dem Gründer von Capa, sagte er: "Peter, ich stelle Dir gerne einen A380 in den Garten!" Höflich bedankte sich Harbison für dieses Angebot, verwies aber darauf, dass seine Frau wohl damit nicht ganz einverstanden wäre.
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Damit ist auch für die nach der jüngst aufgehobenen Blockade weiter expandierende Airline das Kapitel A380 auf absehbare Zeit am Ende. Auch dürfte damit das Ende der First Class einhergehen, denn der A380 hatte als einziges Flugzeug in der Flotte eine First Class noch im Angebot.
Auf eine mögliche Premium-Class wieder angesprochen, machte Al Baker ohne Diskussion klar, "dass die normale Qatar-Airways-Economy-Class schon lange die Qualitäten hat, die einige Airlines jetzt in ihrer Premium-Economy haben". Das klang wie ein Seitenhieb auf die gerade beim Wettbewerber Emirates vorgestellte Premium Economy.
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Beim Thema Geschäftsreisen zeigt sich Al Baker überzeugt, "dass das Premium-Geschäft sich wieder erholt, sobald die Pandemie unter Kontrolle ist". Allerdings wies der Airline-Chef darauf hin, dass die Wirksamkeit der aktuell zur Verfügung stehenden Impfstoffe entscheidend für die Gesundung des Luftverkehrs sei.
Auf eine Erhöhung der Flugpreise im Allgemeinen angesprochen, erwartet Al Baker keine signifikanten Entwicklungen. "Wir haben ein passendes Preissystem in den verschiedenen Produktklassen. Wir finden immer Wege, um Geld zu verdienen." Rasch fügte er aber hinzu: "nicht auf Kosten unserer Passagiere". Er sei zuversichtlich, die aktuell 110 angeflogenen Destinationen bis zum März auf 129 Ziele aufzustocken.
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